In diesem Beitrag:
– Funktionen der Leber und wie man sie unterstützen kann.
– Mit Rezepten und Ideen und für „Leber-verwöhn-Wochen“
Unsere Leber ist ein ziemlich stilles Organ. Man merkt in den seltensten Fällen, dass sie überhaupt existiert und sie ist sehr schmerzunempfindlich. Und doch ist sie eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper. Die Leber hat unglaublich vielfältige Aufgaben.
Filtern & Entgiften:
Alle Lebensmittel und oral aufgenommene Medikamente durchlaufen die Leber, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen.
Das Organ funktioniert hier als eine Art „Türsteher“. Nährstoffe dürfen rein, Gifte und schädliche Stoffe, sowie Krankheitserreger müssen draußen bleiben.
Medikamente haben oft eine wesentlich höhere Dosierung als benötigt, weil der „First-Pass-Effekt“ in der Leber die meisten Wirkstoffe schon abbaut. Wenn man also nur die nötige Dosierung geben würde, würde kaum mehr etwas im Körperkreislauf ankommen.
Hormon Auf-Ab-und Umbau:
Alte, defekte Hormone werden in der Leber aussortiert und abgebaut. Auch die Balance der Sexualhormone hängt mit der Leber zusammen, denn das Östrogen wird in der Leber schnell abgebaut. Daher gibt man Bio-identische Hormone nicht oral in Kapselform, sondern transdermal (als Creme) oder als Lutschtabletten, damit sie schon in der Mundschleimhaut aufgenommen werden.
Speichern
Vitamine, Spurenelemente, Zucker, Aminosäuren und mehr werden in den Leberzellen eingespeichert , wenn sie nicht akut benötigt werden. Eine Vorratskammer für schlechte Zeiten so zu sagen. Außerdem kann die Leber auch Zucker in Fett umwandeln und Eiweiße in Zucker. Ganz nach Bedarf.
Gallenproduktion
Die Produktion des Gallensaftes geschieht nicht in der Gallenblase, wie oft vermutet, sondern auch in der Leber. Den Gallensaft benötigen wir zur Verdauung, vor allem zur Fettverdauung. Gesammelt und eingedickt wird er dann in der Gallenblase, bevor er über die Gallengänge in den Darm gelangt.
Wie man sieht, hat die Leber tagtäglich ordentlich zu tun. Sie ist auch sehr robust, was sie bei dem ganzen „Mist“ dem sie ausgesetzt ist, auch sein muss. Wenn sie aber doch mal leidet, kriegt man es erst sehr spät mit.
Bis die Leber sich meldet, in Form von Schmerzen oder „schlechten Leberwerten“ ist schon einiges im Organ kaputt. „Müdigkeit ist der Schmerz der Leber“ sagt ein Sprichwort. Und tatsächlich ist unangemessene Müdigkeit ein erstes Anzeichen für eine Leberbelastung. Nur leider können so viele verschiedene Ursachen hinter Müdigkeit stecken, dass man nicht direkt auf die Leber schließen kann.
Es macht generell für jeden Menschen durchaus Sinn seiner Leber mal was Gutes zu tun. Immer mal wieder zwischendurch und/oder kurweise zwei mal jährlich.
Das dient der Prävention von vielen chronischen Krankheiten, denn arbeitet die Leber nicht mehr vernünftig, vergiftet der Körper langsam und chronische Krankheiten entstehen.
Was ihr präventiv für eure Leber tun könnt:
Bitterstoffe:
Die Leber liebt Bitterstoffe. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind essenziell wichtig für unsere Verdauung.
Lebensmittel die einen hohen Anteil an Bitterstoffen aufweisen sind: Ingwer, Grapefruit, Pfefferminze, Rucola, Löwenzahn, Radieschen, Chicorée, Rosenkohl, Brokkoli und Artischocken.
Leider wurden sehr vielen Pflanzen die Bitterstoffe rausgezüchtet, aufgrund des Geschmacks. Nur leiden daher die meisten Menschen unter einem Mangel. Versucht daher möglichst viele bittere Lebensmittel in euren Speiseplan einzubauen.
Zusätzlich gibt es Bitterstoffe auch in Tropfenform, z.B. Bitterliebe¹. Darin sind Pflanzenauszüge aus Heilkräutern wie: Enzian, Wermut, Löwenzahn, Bitterklee, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut uvm.
Von solchen Bittertropfen nimmt man ca. eine halbe bis viertel Stunde vor dem Essen die angegebene Dosis. Dies unterstützt die Leber, fördert die Verdauung und bremst sogar den Appetit, daher auch ein Tipp zur langfristigen Gewichtsabnahme.
Leberwickel
Eine sehr einfache und wohltuende Methode sind die altbewährten Leberwickel.
Durch die Wärme und den enthaltenen Heilkräutern wird die Leber gut durchblutet und somit aktiviert. Am besten abends, zum Einschlafen, auflegen. Man benötigt:
- 1 Waschlappen
- 1 Handtuch
- Decke
- Warmes Wasser
- Wärmflasche
- Rosmarin oder Schafgarbe oder Mariendistel
Koche die Heilkräuter in Wasser wie einen Tee auf. Wenn er noch schön warm ist, aber keine Verbrennungs-Gefahr mehr besteht, tauche den Waschlappen ein und wringe in leicht aus. Lege den Waschlappen dann auf die Leberregion, unter dem rechten Rippenbogen. Lege das trockene gefaltete Handtuch darüber und oben drauf noch eine Wärmflasche. Nun kannst du ganz gemütlich und warm einschlafen während deine Leber verwöhnt wird.
(Achtung: keine Leberwickel bei: Blutungen oder Geschwüren im Verdauungstrakt, bei Fieber oder Hepatitis)
Leberkur
Zwei mal im Jahr kannst du deine Leber so richtig entlasten.
Hierzu kannst du über 3-4 Wochen jeden Tag 1-2 Tassen „Lebertee“ oder eine Tasse „Leberentlastungstrank“ trinken.
Rezept Tee:
- Artischockenblätter 20g
- Mariendistel 20g
- Schafgarbe 20g
- Fenchel 20g
- Süßholz 20g
- Pfefferminze 20g
1 TL mit einer Tasse heißen Wasser übergießen und 10 Minuten bedeckt ziehen lassen.
Rezept Entlastungstrank:
- Saft 1//2 Zitrone
- 1 Msp. Kurkuma
- 1/2 – 1 TL Ahornsirup
In 150-200ml trinkwarmes Wasser rühren.
Zusätzlich achtest du auf deine Ernährung, in dem du Genussmittel wie Kaffee und Alkohol meidest und dafür umso mehr Bitterstoffe in dein Tagesplan einbaust.
In dieser Zeit wöchentlich ein- bis zwei mal, gönnst du dir noch einen Leberwickel.
Zusätzlich kannst du auch mal ein Basenbad¹ machen, das hilft den Körper zu entsäuern. 🙂
* Wichtiger Hinweis: Diese „Hausmittel“ dienen nur der Information zur Prävention und ersetzen niemals den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker