Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten Therapieverfahren der Welt – und ist heute aktueller denn je. In der modernen Phytotherapie verbinden wir traditionelles Erfahrungswissen mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, um Menschen ganzheitlich und individuell zu begleiten.
Dabei geht es nicht nur um „Hausmittel“ oder sanfte Tees, sondern um gezielte, therapeutisch wirksame Anwendungen – von alkoholischen Tinkturen über standardisierte Trockenextrakte bis hin zu komplexen pflanzlichen Rezepturen. Ob zur Regulation des Hormonsystems, zur Unterstützung von Leber und Darm oder zur Stabilisierung des vegetativen Nervensystems: Phytotherapie bietet vielseitige Ansätze für die Praxis – mit oft erstaunlicher Tiefenwirkung.
In diesem Beitrag wollen wir dir einen Einblick geben, wie du die Pflanzenheilkunde sicher, fundiert und praxisnah in deine therapeutische Arbeit integrieren kannst.
🌱 Phytotherapie im Fokus: CBD-Öl therapeutisch nutzen
In der modernen Pflanzenheilkunde nimmt Cannabidiol (CBD) eine immer größere Rolle ein. Viele Patient:innen berichten von positiven Effekten – sei es bei Schmerzen, Stress, Hautproblemen oder Schlafstörungen. Doch was steckt wirklich dahinter? Und wie lässt sich CBD sicher und sinnvoll in der Praxis einsetzen? Hier findest du eine kompakte Übersicht mit häufigen Fragen und praxisrelevanten Antworten für Therapeut:innen.
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✅ Was ist CBD eigentlich?
CBD (Cannabidiol) ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Im Gegensatz zum bekannten THC hat es keine berauschende Wirkung. CBD dockt an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems an – ein biologisches System, das u. a. Schmerzempfinden, Entzündungsreaktionen, Schlaf und Stressregulation beeinflusst.
💡 Mögliche Einsatzgebiete
CBD wird unter anderem eingesetzt bei:
- chronischen Schmerzen (Bewegungsapparat, Periodenbeschwerden, Kopfschmerzen)
- innerer Unruhe, Schlafstörungen, Angstzuständen
- entzündlichen Hautveränderungen wie Akne (auch topisch als Creme)
🔍 Woran erkenne ich ein hochwertiges CBD-Öl?
- THC-Gehalt < 0,2 %
- Vollspektrum-Extrakt aus europäischem Hanf
- Hochwertiges Trägeröl (z. B. MCT-Öl)
- Transparente Qualitätskontrolle des Herstellers
🛒 Empfehlung: Wir nutzen in der Praxis gern die Produkte von Hanfgeflüster.
📏 Dosierung & mögliche Nebenwirkungen
- Keine einheitliche Dosierung – empfohlen wird das einschleichende Vorgehen
- Start z. B. mit 1–5 Tropfen 2× täglich
- Konzentrationen: 5 %, 10 %, 15 %, 20 %
- Nebenwirkungen (selten, v. a. bei hoher Dosierung):
- niedriger Blutdruck
- trockene Schleimhäute
- Appetitlosigkeit, Durchfall, Müdigkeit
💬 Merksatz: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“
🧴 Äußerliche Anwendung
CBD ist auch Bestandteil vieler Pflegeprodukte:
- Bodylotions, Masken, Bäder, Gesichtscremes
- Anwendung bei gereizter, gestresster, entzündlicher Haut
🤰 Schwangerschaft & Stillzeit
CBD wird in Schwangerschaft & Stillzeit nicht empfohlen, da die Datenlage unzureichend ist.
👧 Kinder, 🐾 Tiere & ⚽ Sportler:innen
- Kinder: nur in Rücksprache mit ärztlicher Betreuung
- Tiere: möglich bei Hunden & Katzen (z. B. bei Angst, Stress) – z. B. „CBD Tieröl 5 %“ von Hanfgeflüster, mit Tierarzt Rücksprache halten
- Sportler:innen: CBD kann zur Regeneration beitragen – ideal sind Produkte mit 0,0 % THC zur Dopingkontrolle
🚘 Autofahren erlaubt?
Ja – CBD wirkt nicht berauschend und beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit in der Regel nicht.
🎧 Podcastempfehlung: In Folge 044 – „Wie wirkt CBD?“ spreche ich mit Sarah & Daniella von Hanfgeflüster über Erfahrungen, Wirkmechanismen und Praxisfragen.
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🍵 Heiltees in der Naturheilkunde – mehr als nur ein Hausmittel
In der naturheilkundlichen Praxis gehört Heiltee zu den bewährtesten und gleichzeitig unterschätztesten Anwendungsformen. Fast jeder Haushalt greift bei Erkältung, Unwohlsein oder kalten Füßen intuitiv zur Teekanne – doch therapeutisch betrachtet steckt weitaus mehr dahinter. Heiltees können eine wirksame und schonende Begleitung darstellen – vorausgesetzt, sie werden richtig ausgewählt und zubereitet.
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🛒 Bezugsquelle – Qualität statt Beutelware
Nicht jeder Kräutertee ist ein Heiltee. Für eine echte therapeutische Wirkung braucht es Tees in Arzneibuchqualität. Discounter-Tees bestehen oft aus Pulver oder Füllstoffen, bei denen kaum noch Wirkstoffe enthalten sind. Deutlich hochwertiger: loser Tee aus Apotheke, Fachhandel oder Bioladen – idealerweise grob geschnitten oder in erkennbaren Pflanzenteilen (z. B. ganze Kamillenblüten statt pulverisierter Reste).
🌼 Erntezeit, Pflanzenteil & Sorte
In der Phytotherapie zählt nicht nur welche Pflanze, sondern welcher Teil (Blüte, Blatt, Wurzel, Frucht…) verwendet wird – und wann sie geerntet wurde. Wirkstoffe variieren stark zwischen Blütezeit und Reifephase. Auch die botanische Sorte ist entscheidend: z. B. wirken einige Minzearten beruhigend, andere anregend. Wer therapeutisch mit Tee arbeitet, sollte sich mit diesen Unterschieden gut auskennen.
🫖 Zubereitung – das Herzstück der Wirkung
Die Teezubereitung entscheidet maßgeblich über den Therapieerfolg. Einige Pflanzen benötigen eine lange Ziehzeit (z. B. Wurzeln oder Rinde, ca. 10–15 Min.), andere verlieren bei zu langem Ziehen ihre flüchtigen Wirkstoffe (z. B. blütenreiche Kräuter). Wichtig: Kräuter sollten frei schwimmen können – am besten in einem großen Sieb oder French Press, nicht in engen Teeeiern.
Und: Bei ätherisch ölhaltigen Pflanzen (wie Fenchel, Kamille, Pfefferminze) immer die Tasse mit einem Deckel abdecken, damit die kostbaren Öle im Tee bleiben und nicht mit dem Dampf verduften.
✅ Fazit: Alltagsgetränk oder Therapiebestandteil?
Für die gemütliche Tasse am Abend ist jeder Tee willkommen. Doch wenn du mit pflanzlichen Wirkstoffen therapeutisch arbeiten willst, braucht es mehr als heißes Wasser: Qualität, Sorte, Teil, Erntezeit und Zubereitung entscheiden über Wirksamkeit. In der Phytotherapie ist Tee kein Beiwerk – sondern oft der sanfte Start einer wirksamen Behandlung.
🌿 Ingwer – Eine Wurzel, zwei Sichtweisen
Westliche Medizin & Traditionell Chinesische Medizin im Vergleich
Die Luft wird kälter, das Immunsystem gefordert – und ein altbewährtes Hausmittel feiert wieder Hochsaison: Ingwer. Ob als Tee, Suppenzutat oder Immun-Booster – viele greifen intuitiv zur scharfen Knolle. Doch was macht Ingwer eigentlich so besonders? Und wie unterscheiden sich die westliche und östliche Sichtweise in der Bewertung seiner Wirkung?
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🔬 Die westliche Perspektive: Inhaltsstoffe & Wirkmechanismen
Aus schulmedizinischer Sicht überzeugt Ingwer vor allem durch seine sekundären Pflanzenstoffe und ätherischen Öle. Besonders hervorzuheben sind:
- Gingerole & Shogaole – verantwortlich für die Schärfe und entzündungshemmend
- Cineol – antibakteriell und schleimlösend
- Vitamine & Mineralstoffe: Vitamin C, Magnesium, Kalium, Eisen u. a.
Ingwer wirkt nachweislich:
- schmerz- und entzündungshemmend
- durchblutungsfördernd
- verdauungsanregend
- antioxidativ
Ein echtes Multitalent also – besonders in der Erkältungszeit.
☯️ Die TCM-Sicht: Thermik & energetische Wirkung
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird nicht primär auf Inhaltsstoffe, sondern auf die energetische Wirkung eines Lebensmittels geachtet. Und hier ist Ingwer klar ein wärmendes, scharfes und bewegendes Heilmittel:
- Thermik: wärmend
- Geschmack: scharf
- Funktion: öffnet die Poren, leitet Wind-Kälte aus, wirkt trocknend und bewegend
👉 Ideal bei frischen, oberflächlichen Erkältungen, z. B. bei Kälteeinfluss, kaltem Wind oder leichtem Frösteln.
Aber Achtung:
- Bei Fieber oder innerer Hitze (rotes Gesicht, trockener Husten) ist Ingwer kontraindiziert
- Nicht geeignet bei Säftemangel (trockene Schleimhäute, Gastritisneigung)
- In der Schwangerschaft nur in Rücksprache mit ärztlicher Begleitung einnehmen
🍵 Anwendung in der Praxis: Zubereitung & Dosierung
Ingwer kann innerlich wie äußerlich Anwendung finden – besonders beliebt ist die Teezubereitung:
- 3–5 dünne Scheiben frischer Bio-Ingwer mit Schale in eine Tasse geben
- mit heißem Wasser übergießen
- 8 Minuten zugedeckt ziehen lassen, um die ätherischen Öle zu bewahren
- je nach Geschmack pur oder mit Zitrone & Honig ergänzen
💡 Tipp: Je länger die Ziehzeit und je mehr Ingwer, desto schärfer – langsam rantasten!
📚 Weiterführende Empfehlung
Wenn du tiefer in die Denkweise der TCM eintauchen möchtest, kann ich dir die Bücher von Peter Hollmayer ans Herz legen – fundiert, alltagsnah und ideal für Therapeut:innen, die Ernährung energetisch denken wollen.
🌿 Erfrischende Minze – wohltuend, aber nicht ohne Wirkung
Minze gehört zu den bekanntesten und am häufigsten verwendeten Heilpflanzen weltweit. Ob als Pfefferminztee, ätherisches Öl oder als Zusatz in Roll-ons und Bädern – ihre Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Doch gerade wegen ihrer potenten Wirkstoffe sollte man Minze nicht unterschätzen.
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🔍 Wirkung & Einsatzgebiete
Minze wird traditionell bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Verdauungsbeschwerden & Blähungen
- Übelkeit, Reizmagen, Völlegefühl
- grippale Infekte, Schleimhautreizungen
- Kopfschmerzen (äußerlich als Öl)
- Nervenschmerzen, Rheuma
- leichte Menstruationsbeschwerden
🧠 Besonders das enthaltene Menthol wirkt kühlend, schmerzlindernd, krampflösend und durchblutungsfördernd.
⚠️ Was du in der Praxis beachten solltest
Reizmagen oder Gastritis: Zu große Mengen Pfefferminztee können den Magen zusätzlich reizen
Schwangerschaft: Nicht empfohlen – potenziell wehenfördernd
Kinder & empfindliche Haut: Minzöl nur nach Rücksprache anwenden – mögliche Hautreizungen!
💡 Hinweis für äußerliche Anwendung: Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen nur verdünnt anwenden, z. B. als Roll-on auf Schläfen oder Nacken – vorher Verträglichkeit prüfen!
🌿 Minze aus Sicht der TCM
In der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) zählt Minze zu den stark kühlenden Kräutern. Sie hilft, Hitze auszuleiten, vor allem bei:
- Hitzewallungen
- fieberhaften Infekten
- Spannungsgefühlen oder Reizbarkeit
🧊 Tipp für heiße Tage: Minztee stark aufbrühen, abkühlen lassen, mit Wasser verdünnen und kühl trinken.
🚫 Achtung bei Menschen mit Yang-Schwäche oder Kältegefühl: Selbst im Sommer kann zu viel kühlende Kost den Organismus schwächen. Im Winter ist Minze eher ungeeignet – hier lieber zu wärmenden Kräutern wie Ingwer greifen.
🌱 Vielfalt entdecken
Neben der bekannten Pfefferminze gibt es viele spannende Sorten, z. B.:
- Apfelminze – mild & fruchtig
- Zitronenminze – zitronig-erfrischend
- Schokoladen- oder Bananenminze – aromatisch-exotisch
🌿 Für die eigene Hausapotheke (oder den Garten!) lohnt sich ein buntes Minzbeet – dekorativ, vielfältig und heilkräftig zugleich.
🍇 Vitis vinifera – Die Weinrebe in Mythos, Medizin und Ernährung
Die Weinrebe ist nicht nur Symbol für Lebensfreude und Fruchtbarkeit – sie ist auch eine beeindruckende Heilpflanze mit Jahrtausende alter Geschichte. In der Phytotherapie wird besonders das rote Weinlaub medizinisch genutzt, doch auch Trauben, Kerne, Öl und Blätter finden Verwendung in Küche und Hausapotheke.
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🌿 Allgemeines Pflanzenporträt
- Lateinischer Name: Vitis vinifera
- Wuchs: Kletterpflanze, bis 30 m Höhe, Wurzeltiefe bis 20 m
- Alter: kann über 100 Jahre alt werden (vereinzelt bis 450 Jahre)
- Blätter: herz-handförmig, 5–7-lappig
- Früchte: je nach Sorte grünlich-gelb, rötlich oder blauschwarz, süß-saftig
Die Rebe ist eine außergewöhnlich anpassungsfähige Pflanze, die tief wurzelt, Trockenheit übersteht und mit schnellem Wachstum überrascht – pro Tag bis zu 3 cm am Haupttrieb!
📖 Ursprung & Geschichte
Die Ursprünge der Weinrebe liegen vermutlich im Kaukasus. Bereits 1600 v. Chr. wurde sie in Griechenland kultiviert, mit dem Römischen Reich verbreitete sich der Weinbau in ganz Europa. Klöster und später Adelige verfeinerten Anbau und Herstellung.
🕊️ Mythologie & Symbolik
In der Antike wurde Dionysos, der Gott des Weines, verehrt – ebenso Osiris in Ägypten.
Im Christentum symbolisiert der Wein das Blut Christi (Joh. 15,1–8: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“).
In alten Fruchtbarkeitsritualen galt Wein als Lebenselixier.
Die Rebe gilt als Symbol für Erneuerung, Fruchtbarkeit und inneres Wachstum.
🧬 Das Wesen der Rebe
Tief verwurzelt, nach Licht strebend, flexibel und dennoch kraftvoll – die Rebe erinnert mit ihren knotigen Trieben an alte, weise Hände. Sie steht sinnbildlich für Reife, Ausdauer und Verwurzelung bei gleichzeitiger Beweglichkeit.
🌿 Phytotherapeutische Nutzung: Rotes Weinlaub
Verwendeter Pflanzenteil: Vitis viniferae folium rubrum
Hauptinhaltsstoffe:
- Flavonoide (Rutin, Quercitrin)
- Gerbstoffe
- Anthocyane
- Polyphenole
- Mineralstoffe & Zucker
Wirkung:
- Gefäßabdichtend & antiödematös
- Entzündungshemmend
- Antioxidativ
- Leicht durchblutungsfördernd
- Hemmt Thrombozytenaggregation
Anwendung innerlich:
- Venenleiden, Krampfadern
- schwere Beine, Wadenkrämpfe
- Hämorrhoiden, Arthrosen
Anwendung äußerlich:
- Besenreiser, Ödeme
- Pflegeprodukte zur Venentherapie (z. B. Antistax®)
Zubereitung: als Tee (2–3 Tassen/Tag) oder Trockenextrakt in Kapsel- oder Tropfenform
🌱 Traubenkernextrakt (OPC)
Aus den Kernen der Trauben wird OPC gewonnen – ein hochwirksames Polyphenol mit antioxidativer Kraft.
Es schützt vor oxidativem Stress, verstärkt die Wirkung von Vitaminen A, C, E und wirkt entzündungshemmend und gefäßschützend.
🥗 Vitis vinifera in der Ernährung
Trauben: süß, vitamin- & mineralstoffreich
Wein: in Maßen genossen potenziell kardioprotektiv
Traubenkernöl:
- bis zu 90 % ungesättigte Fettsäuren (v. a. Linolsäure)
- enthält Vitamin E & K
- Anwendung innerlich & äußerlich (z. B. bei Hautpflege, Massageölen)
🍽️ Kulinarisches Highlight: Gefüllte Weinblätter
In der mediterranen Küche weit verbreitet: zarte junge Weinblätter gefüllt mit Reismischungen, warm oder kalt serviert – ein traditionelles Gericht mit gesunder Seele.
🌿 Alchemilla – Der Frauenmantel
„Aller-Frauen-Heil“ & treue Begleiterin durch alle Lebensphasen
Kaum eine Heilpflanze wird in der Frauenheilkunde so geschätzt wie der unscheinbare Frauenmantel. Am Wegesrand, im Garten, in freier Natur – Alchemilla vulgaris wächst still und kraftvoll, oft übersehen, aber voller Potenzial. In der Naturheilkunde gilt sie als sanfter, aber wirkungsvoller Allrounder für nahezu alle hormonellen Themen – vom Zyklus bis in die Wechseljahre.
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🌸 Pflanzenporträt
- Name: Frauenmantel (lat. Alchemilla vulgaris)
- Familie: Rosengewächse
- Standort: Wiesen, Gärten, Waldlichtungen
- Besonderheit: Fängt morgens Tautropfen in den Blättern – Symbol für Weiblichkeit, Reinheit und Alchemie
🧬 Inhalt & Wirkung (naturheilkundlich)
Frauenmantel enthält u. a.:
- Gerbstoffe → adstringierend, blutungsregulierend
- Flavonoide & Carotinoide → antioxidativ
- Bitterstoffe & ätherische Öle → stoffwechselanregend
- Phytoprogestagene (vermutet) → hormonmodulierend
➡️ In der Erfahrungsheilkunde gilt Frauenmantel als:
- hormonregulierend
- krampflösend
- entzündungshemmend
- blutstillend
- gefäßstabilisierend
- zyklusregulierend
🌙 Einsatzgebiete in der Frauenheilkunde
Alchemilla kann in der naturheilkundlichen Begleitung u. a. eingesetzt werden bei:
- Regelkrämpfen & PMS
- starken oder unregelmäßigen Blutungen
- Myomen & Zysten
- hormoneller Dysbalance & Östrogendominanz
- unerfülltem Kinderwunsch
- Blasenentzündungen & Unterleibsentzündungen
- Begleitung in den Wechseljahren
Sie eignet sich gut als Basis- oder Begleitpflanze in individuellen Rezepturen und Teemischungen – oft in Kombination mit Schafgarbe, Melisse oder Mönchspfeffer.
🫖 Anwendung
- Tee: 2–3 TL getrocknete oder frische Blätter mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen und warm trinken – z. B. 2–3 Tassen täglich
- Urtinktur oder spagyrische Essenz
- Sitzbäder bei Unterleibs- oder Blasenentzündungen
- Komplexmischungen in der therapeutischen Anwendung (immer individuell abstimmen)
🛑 Bitte alle Anwendungen mit Heilpraktiker:in oder Arzt abstimmen – besonders bei bestehender Medikation oder hormonellen Vorerkrankungen.
📚 Buchtipp
💡 Wer tiefer in die Welt der Alchemilla eintauchen möchte, dem empfehlen wir das Buch von Margret Madejsky:
„Alchemilla – Die Heilpflanze für die Frau“
Voller Rezepturen, Geschichten und therapeutischer Anregungen – wunderbar praxisnah!