Heute möchte ich euch etwas zur KPU erzählen. Der Begriff sagt meist nur den wenigstens etwas, obwohl etwa 10% der Frauen und etwa 1% der Männer davon betroffen. Da die KPU in Deutschland aber leider nicht schulmedizinisch anerkannt ist und somit auch nur von Therapeuten erkannt wird, die sich damit auskennen, wird sie meist leider lange Zeit nicht erkannt.
In diesem ersten Teil erkläre ich euch die Grundlagen zur KPU, damit ihr selbst ein Gefühl dafür bekommt. Im zweiten Teil erzähle ich euch dann von meiner persönlichen KPU-Geschichte.
Was ist KPU?
Die KPU – oder auch Kryptopyrrolurie – ist eine Stoffwechselstörung in der Häm-Bildung, also der Bildung unseren roten Blutfarbstoffes.
Während einer Funktionierenden Häm-Synthese entsteht eine kleine Menge an Pyrrolen, die in der Leber an Gallensäuren gebunden werden, um dann damit über den Stuhl ausgeschieden zu werden. Diese Bindung ist nötig, da die Pyrrole toxisch auf unseren Körper, vor allem auf die Nieren wirken.
Liegt nun aber die Störung in der Häm-Synthese vor, entstehen so große Mengen der Pyrrole, dass nicht mehr ausreichend an die Gallensäuren gebunden werden können. Da diese Menge nun nicht mehr über den Stuhl ausgeschieden werden kann, müssen sie über den Urin transportiert werden. Da die freien Pyrrole aber die Niere angreifen und belasten würde, werden sie vor allem an Vitamin B6 und Zink gebunden. Durch diese Bindung sind sie unschädlich und ungefährlich für unsere Nieren und können nun über den Urin ausgeschieden werden.
Dieser Vorgang ermöglicht auch die Laboranalyse über den Urin, da hier nur bis zu einer bestimmten Menge bei Gesunden die Pyrrole nachweisbar sind.
Wodurch kann die KPU entstehen?
Im Bereich der KPU ist Stress ein besonders großer Faktor. Egal ist hierbei auch ob physischer oder psychischer Stress. Leiden wir besonders stark oder sehr lange unter bestimmten Stressfaktoren, kann das unseren Stoffwechsel beeinflussen und zu einer KPU führen. Aber auch ein Mikronährstoffmangel kann die Stoffwechselvorgänge so stark stören, dass eine KPU entsteht, die dann zu noch größeren Mikronährstoffmängeln führt.
Ein weiterer Faktor spielt vermutlich auch die Vererbung, da die Erkrankung über die Mutter weiter vererbt werden könnte.
Konkret kann die KPU beispielsweise auftreten nach:
- Verbrennung, Unfällen
Operationen - Geburtstrauma
- Atlas- & Wirbelsäulenblockaden
- Schweren psychische Traumata
- Mikronährstoffmängel
- Schwermetallbelastung
Es kann aber auch durch die Einnahme verschiedener Wirkstoffe wie verschiedener Antibiotika, Barbituraten, Diazepam und vielen weiteren zu entsprechenden Störungen kommen.
Wie äußert sich die KPU?
Bei vielen äußert sich die KPU ganz individuell, da die Symptomentwicklung von vielen Faktoren abhängig ist.
Je nach dem wann und in welchem Zustand sich einer Betroffener befindet, in dem eine KPU entsteht, spielt in der Entwicklung der Symptome eine große Rolle.
Ein vollkommen gesunder, sportlicher Typ, der sich ideal ernährt und nun beispielsweise durch einen schweren Unfall eine KPU entwickelt, wird deutlich langsamer Symptome entwickeln als jemand, der bereits unter verschiedenen Beschwerden leidet, Mikronährstoffmängel aufweist, eventuell auch mit Schwermetallen belastet ist und sich zusätzlich auch eher ungesund ernährt.
Die Beschwerden selbst, werden einmal direkt durch den stetig steigenden Mikronährstoffmangel an Vitamin B6 und Zink, aber auch an Mangan verursacht, die mit der Zeit aber auch zu noch weiteren Mängeln führen können. Andererseits behindern die Mikronährstoffmängel wiederum weitere Stoffwechselvorgänge, die zu noch weiteren Beschwerden führen können.
Es können eine Vielzahl von Beschwerden auftreten, die sich dabei meist auch zu immer weiteren entwickeln.
häufigste Beschwerden
- Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen
- Gelenkbeschwerden
- Wachstumsschmerzen bei Kindern
Kopfschmerzen / Migräne - Übergewicht
- Entwicklungsstörungen
- Anämie
- Infektanfälligkeit
- Allergien
- Schmerzhafte Menstruation
- unerfüllter Kinderwunsch
- Oberbauchschmerzen
- Glutenunverträglichkeit
- Chron. Darmbeschwerden
- Leberbeschwerden
- Unverträglichkeit von Eiweißen
- Depressionen
- Stressunverträglichkeit / Stressintoleranz
- Aggressivität
- Psychosen
- Schizophrenie
- ADS/ADHS
- Psychische Störungen
- Lernstörungen
- Gedächtnisproblem
- Vergesslichkeit
- Wortfindungsstörungen
- Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
- Appetit erst Mittags
- Süßlicher Mundgeruch
- Puppengesicht
- Tollpatschig
Das ist allerdings nur eine kleine Auswahl der möglichen Beschwerden, die durch die KPU und den daraus resultierenden Mikronährstoffmangel auftreten können. Gerade im Bereich der Verdauung können eine Vielzahl von Beschwerden auftreten, aber auch im Bereich von Schmerz-Syndromen.
Wer hilft mir, wenn ich selbst eine KPU vermute?
Wenn du selbst vermutest, an einer KPU zu leiden, solltest du dir am besten einen Heilpraktiker zu Rate ziehen, der sich mit dem Thema auskennt. Es gibt auch ein paar vereinzelte Ärzte, die sich mit der KPU befassen, da sie aber nicht anerkannt ist, ist das Wissen darüber leider nicht sehr verbreitet.
Am besten du schaust, in deiner Umgebung nach Heilpraktikern und fragst telefonisch mal nach, ob sich diese auch mit dem Thema auskennen.
Wie sieht die Therapie der KPU aus?
Grundsätzlich werden hier natürlich erst einmal mit entsprechenden Präparaten die Mikronährstoffe wieder aufgefüllt. Das sollte über mindestens 9-12 Monate andauern, je nach dem müssen die Vitamine auch länger oder dauerhaft eingenommen werden. Hierbei reicht es jedoch nicht aus nur B6, Zink und Mangan zu substituieren, da meist noch weitere Vitamine fehlen, die durch den B6- und Zinkmangel bedingt wurden.
Da aber auch weitere Stoffwechselvorgänge durch die KPU beeinträchtigt werden können, ist es häufig notwendig auch noch weitere Schritte mit in die Therapie mit einzubeziehen. Da auch die Leber häufig unter der KPU leidet, ist es sinnvoll hier unterstützend zu arbeiten und auch wenn nötig regelmäßig eine Ausleitung vorzunehmen.
Da auch der Darm häufig stark beeinträchtigt ist, sollte auch hier die Therapie ansetzen. Nicht nur um die Beschwerden zu minimieren, sondern auch um hier wieder eine bessere Aufnahme von Mikronährstoffen aus der Ernährung zu erreichen.
Was kann ich selbst umsetzen?
Auch wenn man bei der KPU nicht um die Mikronährstoffsubstituierung herum kommt, da über die Nahrung nicht ausreichend Nährstoffe aufgenommen werden können, gibt es dennoch einiges, was man selbst tun kann.
Grundsätzlich gilt auch hier, wie bei allem eine gesunde und ausgewogene Ernährung als Grundlegend. Hierbei sollte auch auf eine eher basisch-gehaltene Ernährung geachtet werden, da Zink und B-Vitamine in einem sauren Milieu nur noch sehr schlecht aufgenommen werden können.
Das heißt viel Gemüse in die Nahrung einbauen, Vollkornprodukte, wenig Zucker und Fleisch.
Außerdem sollten weitere „Giftbelastungen“ wie Alkohol oder Nikotin aber auch Koffein gemieden werden. Meist werden diese Dinge aber generell nur noch sehr schlecht vertragen. Aber auch die häufige Verwendung von Schmerzmitteln oder anderen chemischen Substanzen sollte auf ein Minimum reduziert werden, da auch hierdurch der Körper weiter belastet wird.
Wichtig ist es auch, eigene Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln, da hier ein großer Zusammenhang zur KPU besteht. Vor allem sich selbst die Ruhe zu zugestehen, die unser Körper in manchen Situationen verlangt, ist ein wichtiger Schritt. Hierbei helfen auch Yoga, Meditation, Autogenes Training oder andere Strategien.
Was ebenfalls sehr helfen kann, ist seine persönlichen Triggerfaktoren zu erkennen und bewusst mit ihnen umzugehen. Diese können ernährungsbedingt wie Zucker, Alkohol, Eiweiß, etc. oder körperlich durch zu große Anstrengungen oder bei Stress entstehen. Hierfür hilft es oft ein Ernährungstagebuch und ein Stresstagebuch zu führen, in dem verschiedene Faktoren und Beschwerden festgehalten werden, um dann ein Überblick darüber zu erhalten.
→ Hier gehts zu Teil 2 – meine persönliche KPU Geschichte
Übersicht aller möglichen Beschwerden
- Verschlechterung d. Handschrift bei Stress
- benötigt Freiraum / Rückzugsmöglichkeiten
- guter Beobachter
- Hyperaktivität
- hektisch bei Stress
- zwanghafter Rededrang
- Trödelverhalten
- mangelnde Organisation
- schiefe Kopfhaltung
- schiefe Schulter
- gestörte Motorik
- ungeschickt
- Langlauf: extreme Luftnot, Seitenstechen
- Schwäche, Atrophie
- Knieschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Wachstumsschmerzen
- Rücken-/Schulter-/ Kreuzbeinschmerzen
- Neurodermitis
- Psoriasis
- Eiweiß- / Nahrungsmittelunverträglichkeit
- Alkohol, Nikotin / Zigarettenrauch
- Medikamente
- Chemikalien wie Putzmittel,…
- morgendliche Übelkeit
- Schwindel
- hämolytische Krisen
- Hypotonie
- Schwindel in PKW, Bahn, Bus
- Schwierigkeit bei Kopfstand…
- Oberbauchbeschwerden
- kein Gemüse
- lieber Süßes
- Essstörungen
- Obstipation
- Magen-Darm-Beschwerden
- gesteigerter Appetit
- Abneigung gegen Fleisch, Milch, Eier, Fisch
- gestörte Gluconeogenese
- kein Appetit auf Frühstück
- viel Cola / Süßigkeiten
- Übelkeit
- Angst, Panik
- Depression
- Neigung zu psychsichen Störungen
- Suizidgedanken
- Halluzinationen
- Unwirklichkeitsgefühl
- Sucht
- Essstörungen
- nervöse Erschöpfung
- Schlaflosigkeit
- Schlafstörungen
- starke innere Spannungen
- Amnesie
- Autismus
- Alpträume
- Stress, wird als enorm empfunden
- Ängste
- sensibel auf Disharmonie
- Stimmungsschwankungen
- mangelndes Selbstwertgefühl
- kreativ, überaktiv, chaotisch
- ADHS / ADS
- Störung Kurzzeitgedächtnis
- akustisch „lange Leitung“
- keine Traumerinnerung
- verlegt Dinge
- Zerstreut
- vergesslich
- Legasthenie
- Lernschwierigkeiten
- Blackouts
- Blockade bei Druck
- nicht belastbar
- unregelmäßig Menstruation
- Impotenz
- PMS
- Schilddrüsenhormone gesteigert
- Myome
- Menstruationsprobleme
- Übelkeit in Schwangerschaft
- Anovulation
- Amenorrhoe
- verzögerte sexuelle Entwicklung
- unerfüllter Kinderwunsch
- Nierensteine
- weiße Flecken auf Fingernägeln
- Nagel brüchig, hell, oft dünn
- starke Rillen längs / quer
- Nägelkauen
- weißliche, opaque Nägel
- Mykosen der Nägel
- helle Flecken unter Kinn
- Pigmentstörungen
- blasses Gesicht
- Juckreiz & Ausschlag nach Sonnenlicht
- Ekzeme
- Gerstenkorn
- Haarausfall
- schlechte Wundheilung
- Schwangerschaftsstreifen
- Risse der Lippen
- Psoriasis
- Neurodermitis
- trockene Haut
- schwaches Bindegewebe