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Menstruationsbeschwerden verstehen und therapeutisch begleiten

Menstruationsbeschwerden zählen zu den häufigsten Anliegen in der naturheilkundlichen Praxis. 

Sie reichen von Zyklusunregelmäßigkeiten über starke Blutungen bis hin zu ausgeprägten Schmerzen und psychischer Belastung. Als Therapeut:in ist es wichtig, Beschwerden nicht nur symptomatisch zu behandeln, sondern die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen – ob hormonell, entzündlich, psychosomatisch oder systemisch bedingt.

In diesem Beitrag beleuchten wir zentrale Beschwerdebilder rund um die Menstruation, geben praxisnahe Hinweise zur Anamnese und zeigen therapeutische Denkansätze für eine ganzheitliche Begleitung.

Eine Übersicht

Amenorrhoe: Wenn die Periode ausbleibt

Die Amenorrhoe beschreibt das vollständige Ausbleiben der Menstruation – entweder primär (wenn die Menarche nie eintritt) oder sekundär (wenn eine zuvor bestehende Menstruation ausbleibt).

Hypermenorrhoe: Wenn es zu viel wird

Bei der Hypermenorrhoe handelt es sich um eine verstärkte Regelblutung – in der Regel mehr als 80 ml Blutverlust pro Menstruation. Betroffene Frauen klagen häufig über Erschöpfung, Konzentrationsstörungen oder Eisenmangel-bedingte Symptome.

Dysmenorrhoe: Schmerzhafte Menstruation

Viele Frauen erleben ihre Periode mit Schmerzen, doch was gesellschaftlich oft als „normal“ dargestellt wird, sollte kritisch hinterfragt werden. Denn: Schmerzen während der Menstruation sind nicht physiologisch vorgesehen.

PMS: Das prämenstruelle Syndrom

PMS – das prämenstruelle Syndrom – ist ein vielschichtiges Phänomen, das rund 30–40 % aller Frauen betrifft. Die Beschwerden zeigen sich in der zweiten Zyklushälfte, also nach dem Eisprung bis zum Einsetzen der Menstruation. Die Symptome reichen von leichten Stimmungsschwankungen bis zu starken körperlichen und emotionalen Belastungen: Brustspannen, Heißhunger, Wassereinlagerungen, Reizbarkeit, Migräne, Verdauungsprobleme oder depressive Verstimmungen.

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Die Amenorrhoe beschreibt das vollständige Ausbleiben der Menstruation – entweder primär (wenn die Menarche nie eintritt) oder sekundär (wenn eine zuvor bestehende Menstruation ausbleibt).

Primäre Amenorrhoe tritt meist bei starkem Untergewicht (z. B. Magersucht), chronischen Erkrankungen oder genetischen Störungen (Turner-Syndrom, Kallmann-Syndrom) auf. Eine spät einsetzende Menarche ohne pathologischen Befund kann familiär gehäuft auftreten, sollte aber differenziert betrachtet werden.

Sekundäre Amenorrhoe ist häufiger und tritt physiologisch z. B. in Schwangerschaft, Stillzeit oder nach der Menopause auf. Pathologisch kann sie durch Stress, Übertraining, Essstörungen, hormonelle Dysbalancen (z. B. Hypothalamus- oder Hypophysenstörungen), Schilddrüsenfehlfunktionen oder polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) bedingt sein.

Therapieansatz:

  • Ernährungsanamnese & Gewichtsanalyse
  • Stressreduktion, Schlafoptimierung
  • Mikronährstoffstatus (v. a. Zink, Eisen, B-Vitamine, Vitamin D)
  • Ausleitung hormonbelastender Stoffe bei vorausgegangener Pilleneinnahme
  • ggf. Zusammenarbeit mit Endokrinolog:innen

Bei der Hypermenorrhoe handelt es sich um eine verstärkte Regelblutung – in der Regel mehr als 80 ml Blutverlust pro Menstruation. Betroffene Frauen klagen häufig über Erschöpfung, Konzentrationsstörungen oder Eisenmangel-bedingte Symptome.

Mögliche Ursachen:

  • Hormonelle Dysbalancen (v. a. Östrogendominanz)
  • Myome, Polypen, Endometriose
  • Postpartale Veränderungen (nach Geburt)
  • Kupferspirale

Therapieansatz:

  • Eisenstatus (Ferritin, Hb, Transferrinsättigung) kontrollieren
  • Nährstoffhaushalt (wie Mangan, Magnesium, etc.)
  • Phytotherapeutisch begleiten
  • Progesteron regulierend arbeiten
  • Entzündungsfaktoren beachten (Darm, Leber, Histaminintoleranz?)

Viele Frauen erleben ihre Periode mit Schmerzen, doch was gesellschaftlich oft als „normal“ dargestellt wird, sollte kritisch hinterfragt werden. Denn: Schmerzen während der Menstruation sind nicht physiologisch vorgesehen.

Dysmenorrhoe beschreibt krampfartige Schmerzen im Unterbauch während der Menstruation und wird unterteilt in:

Primäre Dysmenorrhoe:

  • Meist ab der Menarche auftretend
  • Keine organische Ursache
  • Häufig im Rahmen hormoneller Umstellungsprozesse in der Jugend
  • Verstärkende Faktoren: Rauchen, BMI < 20, Stress, Traumata

Sekundäre Dysmenorrhoe:

Treten die Beschwerden erst später im Leben auf, sollte eine organische Ursache abgeklärt werden:

  • Endometriose
  • Myome, Zysten, Verklebungen
  • Entzündungen von Uterus, Adnexen
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)

Weitere Auslöser und begünstigende Faktoren:

  • Hormonelle Dysbalancen (z. B. Östrogendominanz, erhöhtes Testosteron)
  • Stress & psychische Belastung: fördert muskuläre Verspannung und hormonelle Dysregulation
  • Menstruationshygieneartikel: Konventionelle Tampons können durch ihre Stöpselwirkung und Schadstoffbelastung (Dioxine, Kunststoffe) Schmerzen verstärken

Hinweis für die Praxis: Gerade bei starken Schmerzen, wiederholtem Bedarf an Schmerzmitteln oder starker Beeinträchtigung im Alltag sollte immer differenzialdiagnostisch abgeklärt werden.

Therapeutische Begleitung:

  • Anamnese inkl. Hormonstatus (idealerweise als Speicheltest)
  • Zyklusbeobachtung & Symptomtagebuch
  • Magnesium, Vitamin B6, Omega-3-Fettsäuren
  • Phytotherapie
  • Stressmanagement, Atemtechniken, Bewegung (z. B. Yoga)
  • Alternativen zu konventionellen Tampons: Menstruationstasse, Periodenunterwäsche

PMS – das prämenstruelle Syndrom – ist ein vielschichtiges Phänomen, das rund 30–40 % aller Frauen betrifft. Die Beschwerden zeigen sich in der zweiten Zyklusphase, also nach dem Eisprung bis zum Einsetzen der Menstruation. Die Symptome reichen von leichten Stimmungsschwankungen bis zu starken körperlichen und emotionalen Belastungen: Brustspannen, Heißhunger, Wassereinlagerungen, Reizbarkeit, Migräne, Verdauungsprobleme oder depressive Verstimmungen.

Doch wie viel PMS ist eigentlich noch „normal“?

In der naturheilkundlichen Praxis ist es entscheidend, PMS nicht pauschal zu pathologisieren. Denn der Zyklus ist ein natürlicher Rhythmus, der auch emotionale und körperliche Schwankungen mit sich bringen darf. Das zyklische Auf und Ab der Hormone – insbesondere des Progesterons – beeinflusst unsere Stimmung, Energie und unser Sozialverhalten. Leichte Veränderungen in dieser Phase sind daher physiologisch.

Problematisch wird PMS dann, wenn:

  • Beschwerden regelmäßig den Alltag einschränken
  • Schmerzmittel nötig sind
  • psychosoziale Konflikte zunehmen
  • depressive Symptome oder ausgeprägte Reizbarkeit dominieren

Verstärkende Faktoren:

  • Dauerstress und Schlafmangel
  • Bewegungsmangel und fehlende Erholungsphasen
  • Ständige Selbstüberforderung oder fehlende Zyklusakzeptanz
  • Histaminintoleranz, Leberbelastung, Mikronährstoffmängel

Therapeutisch lohnt sich ein genauer Blick: Sind es wirklich die Hormone – oder ein innerer Konflikt mit dem eigenen Rhythmus?

Mögliche Ursachen:

  • Mikronährstoffmangel (Magnesium, B6, Calcium, Vitamin D)
  • Hormonelle Dysbalancen (z. B. Gelbkörperschwäche, Östrogendominanz)
  • Chronische Belastung und emotionale Überforderung
  • Erbliche Prädisposition

Therapieansatz:

  • Zyklusbeobachtung und Symptomentagebuch
  • Ernährungsoptimierung & Entlastung der Leber
  • Adaptogene Pflanzen 
  • Nahrungsergänzung mit Magnesium, B-Komplex, Vitamin D
  • Psychosomatische Begleitung: Was unterdrücke ich, wenn mein Körper ausdrückt?
  • Stressmanagement, z. B. mit Yoga, Atemtechniken, Pflanzen
  • hormonelle Regulation
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