Nachdem ich euch im ersten Teil die Grundlagen rund um die KPU erklärt habe, möchte ich euch heute von meinen eigenen Erfahrungen erzählen. Wie bereits erwähnt gibt es verschiedene Ursachen, durch die die KPU entstehen kann. In meinem Fall habe ich die KPU höchstwahrscheinlich vererbt bekommen und richtig bemerkt habe ich sie erstmals nach einem schweren Magen-Darm-Infekt.

Mit 13 oder 14 Jahren hatte mir eine Therapeutin nebenbei erzählt ich sei eine „Pyrrolikerin“ und dass ich mir deshalb Vokabeln nicht so leicht merken konnte wie manche andere. Mehr Infos gabs leider nicht, unter dem Begriff „Pyrroliker“ fand man natürlich auch nicht wirklich etwas und Aufklärungen zur Behandlung habe ich zu der Zeit auch keine bekommen.  Abgesehen von häufigen starken Erkältungen und grippalen Infekten ist mir zu der Zeit aber auch nicht viel aufgefallen. 

Gerade die ersten Anzeichen können sich allerdings bei jedem unterschiedlich Zeigen. Bei mir war es erst einmal ein schleichende Prozess der dann in einen großen Knall überging, bei anderen geht es immer schleichend weiter bis das Problem erkannt wird und wieder andere erleben direkt den großen Knall.

Erst nachdem ich mit etwa 17 mit der Pille gestartet habe (im Nachhinein war das vermutlich ein riesiger Auslöse-Faktor) kamen immer größere Probleme dazu. Kurz nach meinem 18 Geburtstag ging es dann mit schweren grippalen Infekten los bis zu einem heftigen Magen-Darm-Infekt der mich gute 6 Wochen ausgeknockt hat. Immer wenn ich grade dachte es geht wieder Bergauf, kam der Infekt zurück und mir ging es immer schlechter.

Im Lauf dieses Infekts sind die typischen Beschwerden der KPU dann vollständig ausgebrochen. Bereits davor hatte ich schon häufige Kopfschmerzen, die sich danach dann auf locker 2-4 Tage pro Woche ausdehnten und in regelmäßigen Migräne-Attacken gipfelten. Dazu kamen Ganzkörperschmerzen, Nervenentzündungen und Gelenkbeschwerden.

Stress war für mich ab da ein absolutes NO-GO, da dadurch sämtliche Beschwerden noch schlimmer wurden. Und das in der Zeit, in der ich mich in der Abi-Vorbereitung befand und somit eigentlich kaum Zeit zum ausruhen und erholen war.

Aufgrund der starken Schmerzen musste ich dann auch meist wöchentlich bis zwei-wöchentlich zu meinem Osteopathen, damit ich die Schmerzen überhaupt aushalten konnte. Viel gebracht hat es zu der Zeit leider nicht, da ich die Ursache leider nicht kannte und somit auch nicht wusste was mir wirklich helfen könnte.

Zusätzlich zu den Schmerzen kamen dann auch noch diversen Magen-Darm-Beschwerden. Ich habe kaum noch Nahrungsmittel vertragen, nach jedem Essen hatte ich Kreislaufprobleme, Schwindel und Übelkeit und alle paar Wochen folgte dann auch eine Magenschleimhautentzündung.

Besonders einschränkend waren jedoch andere Symptome der KPU. Je schlimmer die Allgemeinsymptomatik wurde, umso schwerer fiel es mir mich an Gruppengesprächen zu beteiligen, da ich kaum in der Lage war den Gesprächen zu folgen, geschweige denn konzentriert genug war um mich selbst richtig zu beteiligen. Wörter fielen mir meist nicht ein, während dem sprechen hab ich vergessen was ich sagen wollte und alle „Gruppen“ mit mehr als 3 Menschen haben mich schlicht weg überfordert.

Im Endeffekt haben mich die Beschwerden zu dieser Zeit so stark eingeschränkt, dass ich zwischen meinem 18. und 22. Lebensjahr kaum etwas unternommen habe und meist nur zuhause saß, da alles andere zu anstrengend für mich war. Nach dieser „Ruhe-Phase“ ging es dann zwar etwas besser, jedoch die Schmerzen und die Migräne blieben weiterhin. Die Schmerzen kamen zu der Zeit immer im Schüben und wechselten regelmäßig den Ort. Mal war es im Bein, mal in der Schulter und im ganzen Arm, mal der ganze Rücken oder auch mal mehrere Stellen gleichzeitig. Die Schmerzen waren dabei so stark, dass ich beim Laufen kaum auftreten konnte, oder den Arm beispielsweise nicht mehr richtig anheben konnte.

Teilweise wurde es sogar so schlimm, dass ich mit meiner Mutter nachts mal in die Notfallpraxis nach Freiburg gefahren bin. Leider bekam ich dort nur zu hören, dass ich Magersüchtig sei oder am Tag davor vermutlich zu viel getrunken hätte. Danach ging mein Vertrauen in die Schulmedizin dann eher in die Brüche. Ich hab stattdessen nach verschiedenen Therapieangeboten in Freiburg gesucht und mich überall mal durchprobiert.

Allerdings habe ich erst durch meine Heilpraktiker-Ausbildung einen meiner Dozenten kennengelernt, bei dem ich dann auch in Behandlung gegangen bin. Er hatte relativ schnell den Verdacht auf KPU, der sich dann auch bestätigte. Ich nutze nun seit etwa 2016 meine Mikronährstoffe und habe bei ihm einen Ohrakupunktur-Reihe gegen die Migräne gemacht. Seither hatte ich keinen Migräneanfall mehr und auch die Schmerzschübe haben sich durch die Behandlung drastisch reduziert.

Mittlerweile weiß ich auch, dass zum Beispiel ein vermehrter Zuckerkonsum Entzündungen in meinem Gelenken auslöst. Hierüber kann ich die Schmerzen also schnell steuern.

Auch wenn ich inzwischen dank der Behandlung, wieder weitestgehend fit bin, spüre ich auch jetzt noch immer wieder die Auswirkungen der KPU. Gerade durch sehr stressreiche Phase oder starke Belastungen können die Symptome bei mir schnell wieder aufflammen. Das merke ich dann neben den Schmerzen  an Konzentrationsstörungen oder dass ich dann mal wieder Kopfschmerzen bekomme.

Wie lang und wie stark sich die KPU allerdings auf einen auswirken kann, ist von Person zu Person verschieden. Bei einigen reicht eine mehrmonatige Mikronährstoffbehandlung aus um den Knoten zu lösen.   Andere nehmen die Mikronährstoffe dauerhaft ein und müssen gleichzeitig auch auf diverse Begleitthemen, wie bei mir den Zucker, achten.

Wenn dir die Beschwerden oder der Verlauf bekannt vorkommen sollte, lass eine KPU auf jeden Fall mal abklären. Um einen genaueren Überblick zu bekommen lies dir auch gerne mal meinem Grundlagen Beitrag zur KPU durch.

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