Auch unser Darm spielt eine große Rolle beim Thema Entgiftung. Er stellt nicht nur die erste Barriere vor eindringenden Giften und Schadstoffen dar, sondern ist auch dazu da, die eingedrungenen Toxine wieder auszuleiten. 

 
Problematisch wird die Aufgabe aber dann, wenn die Darmschleimhaut beschädigt und die Darmflora gestört ist.

Leaky-Gut - der löchrige Darm

Bei einem Leaky Gut, also einem „löchrigen Darm“, ist die schützende Schleimhautschicht und funktionierende Darmflora nicht mehr ausreichend vorhanden, wodurch wichtige Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden können und dafür aber Bakterien, Gifte und Stoffwechselprodukte, die den Körper eigentlich direkt wieder verlassen sollten, in den Körper gelangen und hier Probleme, Krankheiten und Entzündungen verursachen können.

Durch die Entzündungen, die auch an der Darmschleimhaut entstehen, wird sie darauf hin immer durchlässiger, wodurch noch mehr Toxine in den Körper gelangen.

Dysbiose - fehlbesiedelte Darmflora

Gleichzeitig kann eine fehlbesiedelte Darmflora aus Bakterien und Parasiten bestehen, die eigene Giftstoffe produzieren. Unter anderem Fuselalkohole, Ammoniak, Indole, Phenole, aromatische Amine etc. Es gibt beispielsweise das selten vorkommende Eigenbrauer-Syndrom, bei dem durch eine übermäßige Besiedelung mit Hefepilzen wie Candida, eine Gärung in Gang gesetzt wird, durch die schädliche Alkohole wie Ethanol und Butanol produziert werden. Dies kann schwerwiegende Folgen haben, da der Betroffene alkoholisiert wird, ohne auch nur einen Tropfen getrunken zu haben und somit keine Ahnung über seinen Zustand hat. Auch die Leber hat darunter schwer zu leiden. Dieses Syndrom kommt zwar nicht sehr häufig vor, zeigt aber dennoch was eine fehlbesiedelte Darmflora anrichten kann. 

Gründe für Leaky Gut & Dysbiose

Haben nur diese Giftstoffe die natürliche Schutzbarriere des Darms überwinden können, müssen sie über Leber und Niere wieder ausgeschieden werden. Nachdem die Leber Die Toxine und Schadstoffe unschädlich gemacht hat werden sie über die Gallensäure und den Urin ausgeschieden. Mit den Gallensäuren landen sie also wieder in unserem Darm und hier mit dem Speisebrei wieder Richtung Ausgang transportiert zu werden. 
Hierbei sollte man bedenken, dass je länger der Brei in den Darmschlingen verweilt, umso höher ist die Chance, dass Toxine wieder in den Körper aufgenommen werden können oder neue Giftstoffe durch die fehlbesiedelte Darmflora produziert werden. Wer also eher zu Verstopfung neigt, sollte besonders darauf achten, den Darm mit den nötigen Ballaststoffen zu versorgen, um die Darmtätigkeit in Gang zu bringen. 

Zudem sollte man auch dafür sorgen, dass die Stoffe im Darm gebunden werden können. Sind sie nämlich frei im Darm unterwegs, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Darmschleimhaut wieder durchtreten können. 

Hierzu zählen ebenfalls Ballaststoffe wie Vollkornprodukte und Leinsamen, die die Stoffe aufnehmen und binden. 

Zur Unterstützung der Darmtätigkeit

Leinsamen

Morgens 1-3 EL (maximal 30g täglich) Leinsamen in Wasser 15min anquellen lassen und trinken. Beginnt am besten mit einer kleiner Menge und steigert diese dann über die Zeit, um euren Darm daran zu gewöhnen. Ihr könnt die Leinsamen auch über euer Müsli geben. Wichtig ist dabei aber immer, dass genug getrunken wird. Im besten Fall kauft ihr die Leinsamen im ganz und mixt jede Portion frisch und die Leinsamen aufzubrechen. 

*Solltet ihr unter Darmerkrankungen oder Verstopfung leiden, wendet die Leinsamen erst nach Rücksprache mit eurem Arzt oder Heilpraktiker an. 

ausreichend Trinken

Auch der Darm ist auf Flüssigkeit angewiesen, ist der Nahrungsbrei nämlich zu fest und zu trocken, fällt es unserem Darm deutlich schwerer ihn zu transportieren – als Folge zeigen sich Schwierigkeiten beim Toilettengang bis hin zu Verstopfung.

Ballaststoffe

Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Nüssen oder Saaten binden nicht nur Toxine sondern regen durch ihre quellenden Eigenschaften auch die Darmwand zur Bewegung an. Dadurch wird der Speisebrei schneller transportiert. Im Dickdarm dienen sie gleichzeitig auch als nützliche Nahrungsquelle für unsere Darmbakterien, die bei der Verwertung wichtige Buttersäure bilden, die für eine gesunde Darmschleimhaut und somit für den Schutz vor eindringenden Toxinen & Erregern wichtig ist. 

Möchte man zusätzlich Ballaststoffe einnehmen, eignet sich z.B. Akazienfaserpulver besonders gut. Denn Akazienfasern sind meist besser bekömmlich als viele andere Ballaststoffprodukte.
„Grow“ von der Firma Arktis¹ ist hier unser persönlicher Favorit.

wenig Zucker & Fertigprodukte

In Fertigprodukten und Süßigkeiten ist meist enorm viel Zucker enthalten. Der Zucker fördert dabei aber nicht nur Probleme wie Karies oder später auch Diabetes, sondern auch das Wachstum der falschen Bakterienstämme in unserer Darmflora. Um hier das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, solltet ihr deshalb jeglichen Zucker nur in Maßen zu euch nehmen. 

fermentierte Lebensmittel

Fermentierte Lebensmittel entstehen durch eine Vergärung durch Milchsäurebakterien. Diese vergären die angesetzten Lebensmittel wodurch Milchsäure und der typisch säuerliche Geschmack entsteht. Die enthaltenen Milchsäurebakterien unterstützen unsere Darmflora, weshalb wir regelmäßig fermentierte Lebensmittel essen sollten. Diese sollten aber nicht erhitzt oder pasteurisiert worden sein, da die Bakterien hierdurch zerstört werden. Hierzu zählen zum Beispiel rohes Sauerkraut, frischer Kefer oder Buttermilch.

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