Logo FG Blog
Wann sollte ich meine Praxis starten?

Diese Frage erreicht uns immer wieder – und sie kommt in den unterschiedlichsten Formen: „Soll ich erst Ausbildung XY abschließen?“, „Soll ich noch auf Ereignis A, B oder C warten?“ oder „Bin ich wirklich schon bereit?“

Was all diese Fragen im Kern gemeinsam haben: die Unsicherheit, ob der richtige Zeitpunkt schon gekommen ist.

Und ganz ehrlich? Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Das Gefühl, vollkommen bereit zu sein, wird vermutlich nie kommen. Irgendwann muss man einfach den Schritt wagen – ins kalte Wasser springen, wie man so schön sagt.

Was solltest du mitbringen?

Natürlich gibt es ein paar grundlegende Dinge, die vorhanden sein sollten, bevor du startest:

  • Eine gültige Heilpraktikerzulassung (sofern notwendig für dein Tätigkeitsfeld)
  • Erste therapeutische Verfahren, die du sicher anwenden kannst

Aber alles Weitere darf sich entwickeln – mit dir, deiner Erfahrung und deinem Praxisalltag.

Mein Start – ganz ohne Masterplan

Als ich meine Praxis angemeldet habe, hatte ich keinen perfekten Plan. Ich wusste nur: Ich möchte als Heilpraktikerin arbeiten. Ich hatte einige Verfahren gelernt (Dorntherapie, Ohrakupunktur, Ausleiten & Entgiften, ein paar Basics) – und damit bin ich gestartet.

Wichtig war mir, die formale Anmeldung zu machen, um überhaupt erst in Bewegung zu kommen. Der erste Patient kam nicht am ersten Tag – sondern irgendwann. Im ersten Jahr waren es gerade mal zwei. Und das war völlig okay.

In der Zeit liefen parallel Fortbildungen in Frauenheilkunde, Pflanzenheilkunde, Ernährungsberatung und Endokrinologie. Als das Wissen dann da war, konnte ich sofort loslegen – ohne nochmal alles neu organisieren zu müssen.

Erfahrung kommt durchs Tun – nicht durchs Warten

Die komplexen Fälle? Habe ich anfangs abgegeben – und mache das bis heute, wenn etwas nicht in mein Fachgebiet fällt. Ich habe mich langsam herangetastet. Meine Praxis ist mit mir gewachsen.

Das Wichtigste, was ich gelernt habe:

Sicherheit entsteht nicht durch Theorie, sondern durch gelebte Erfahrung.

Dein Start darf klein sein – und genau richtig so

  • Starte mit Fällen, die zu deinem Wissen und deinem Bauchgefühl passen
  • Bau dein Wissen nebenbei weiter aus – in deinem Tempo
  • Verweise weiter, was (noch) nicht zu dir passt – das ist professionell, nicht peinlich
  • Sei mutig: Mit jedem Fall wirst du sicherer und klarer in deiner Rolle

Deine Praxis wächst mit dir. Nicht andersherum.

Also: Wenn du den formalen Rahmen erfüllt hast, dann trau dich raus – und gib dir die Erlaubnis, deinen ganz eigenen Weg zu gehen.

Der beste Zeitpunkt? Der ist meistens: jetzt.

Nach oben scrollen