Die Schilddrüse oder auch Thyroidea ist ein kleines Schmetterlingsförmig aufgebautes Organ, das sich in unserem Hals direkt vor der Luftröhre befindet. Sie ist nur einige cm hoch, etwa 1-2 cm dick und zwischen 7 und 11 cm lang. Dennoch ist sie eines der wichtigen Organe in unserem Hormonsystem. Sie produziert die Hormone die unseren Stoffwechsel und unseren Körper am laufen halten, weshalb wir auch schon nach kürzester Zeit merken, wenn sie in ihrer Produktion nachlässt. 

Der Hormon-Schalt-Kreis 

Die Schilddrüse ist dabei in einen faszinierenden Schaltkreis beteiligt, durch den unser Hormonsystem gesteuert wird. Das Oberhaupt dieses Schaltkreises liegt in unserem Gehirn – die Hypophyse. Diese erhält Signale über den Hormonhaushalt und kann daraufhin die Produktion weiter anheizen oder stoppen. Sinken nun das Schilddrüsenhormon T3 im Körper, wird in der Hypophyse das TSH – also das Thyroidea stimulierende Hormon produziert – welches, wie der Name schon sagt, die Schilddrüse stimulieren soll. Diese beginnt daraufhin mit der Produktion der Schilddrüsenhormone T4 und in kleinen Mengen T3.  Wenn nun die richtige Konzentration der Schilddrüsenhormone erreicht ist, erhält die Hypophyse eine Rückmeldung und fährt daraufhin die TSH Produktion wieder ein. 

Rückschlüsse durch den TSH-Wert

Anhand dieses TSH Wertes kann also schon ein erster Rückschluss über die Funktion der Schilddrüse gewonnen werden. Ist der TSH Wert nämlich konstant erhöht, ist die erste Vermutung, dass nicht ausreichend Schilddrüsenhormone gebildet wurden, wodurch die Hypophyse immer mehr TSH bildet. 

Sinkt der TSH Wert dagegen sehr stark ab, deutet das daraufhin, dass die Hypophyse die TSH-Produktion vollständig eingestellt hat, aufgrund von hohen Schilddrüsenwerten. 

Es können natürlich auch noch weitere Ursachen für hohe und niedrige TSH-Werte in Frage kommen, wie zum Beispiel Tumorleiden oder Funktionsstörungen der Hypophyse. Zuallererst geht man hier aber immer erst einmal von Störungen im Bereich der Schilddrüse aus, weshalb hier durch weitere Diagnostik auch die Schilddrüsenwerte genauer betrachtet werden. 

Die TSH Werte werden hierbei immer noch mit einem sehr großen Referenzbereich von 0,27 bis 4,2 mIU/l angegeben. Allerdings zeigen neuere Erkenntnisse das ein TSH Wert über 2,0 mIU/l bereits auf eine Schilddrüsenunterfunktion deuten kann, weshalb hier schon die vertiefende Diagnostik angewandt werden sollte. 

Nun zu den Schilddrüsenhormonen

Es gibt 2 wichtige Schilddrüsenhormone: T3 und T4. Allerdings wird davon nur das T4 hauptsächlich in der Schilddrüse gebildet – das T3 nur zum Teil, da das T4 in verschiedenen Bereichen des Körpers zu dem aktiven T3 umgewandelt wird.

T4 – Thyroxin 

Erhält die Schilddrüse das Startsignal durch TSH beginnt sie mit der Produktion von fT4 – also freien Thyroxin. Für die Produktion benötigt sie dabei Mikronährstoff wie Tyrosin, Eisen und Jod. Fehlen diese Nährstoffe kann hier schon die Produktion ins Stocken geraten. Deshalb sollte man generell immer auf eine ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen achten. Das entstandene fT4 ist nun aber ein Prohormon, also eine Hormonvorstufe, die kaum Wirkung entfalten kann. Um das fT4 nun in seine aktive Form umwandeln zu können wird es an ein Transportglobulin gebunden um es vor allem zur Leber transportieren zu können. Hier wird von dem T4 unter Zugabe von Selen ein Jod-Ion abgespalten wodurch die aktive Hormonstufe T3 entsteht.  Gemessen wird entweder das Freie T4 oder das gesamt T4 – also gebundenes und freies T4 zusammen. 

Referenzbereich: 

  • Gesamtthyroxin:    64,4 – 154,4 nmol/l (5 – 12 mcg/dl)
  • Freies Thyroxin:               9 – 24 pmol/l (0,7 – 1,9 ng/dl)

T3 Triiodthyronin 

Das T3 ist das aktive Schilddrüsenhormon. Es wird zu 75% unter Abspaltung eines Jod-Atoms aus Thyroxin gebildet, wobei Selen für diesen Prozess dringend benötigt wird.  Deshalb sollte hierbei auch immer der Selen-Wert im Blut mit betrachtet werden.  Die restlichen 25% des T3 werden auf direktem Weg in der Schilddrüse produziert. Die wichtigsten Effekte die durch T3 angeregt werden ist die Steigerung des Energiestoffwechsels und der Insulinproduktion. Gleichzeitig fördert es auch Freisetzung von Somatotropin, ein Hormon mit vielfältiger Wirkung, wie der Wachstumsstimulation von Knochen, Muskeln und Eingeweiden, steigernde Wirkung auf den Fettabbau und die Bildung von roten Blutkörperchen und noch vielen weiteren. Auch das T3 kommt in gebundener und freier Form im Körper vor. Hier wird ebenfalls im Labor das freie oder das Gesamt-T3 bestimmt. 

Referenzbereich: 

  • Gesamt-T3:    1,1 – 2,0 nmol/l (70 – 132 ng/dl)
  • Freies T3:            3 – 8 pmol/l (0,2 – 0,52 ng/dl)

rT3 – Reverse-T3 

Hormonbildungsweg Schilddrüse Thyroxin, rT3, T3

Reverse T3 ist ein physiologisch inaktiver Stoff, der auf demselben Weg wie T3 gebildet wird. Es entsteht sozusagen als Nebenreaktion der normalen T3 Produktion. Es wird auch dann produziert, wenn überschüssiges T4 nicht benötigt wird und deshalb in das inaktive rT3 umgewandelt wird. 

Das rT3 verfügt zwar selbst über keine Wirkung, kann in unserem Körper, da es denselben Aufbau wie T3 hat, auch T3 – Rezeptoren blockieren. Dies kann man sich mit Hilfe des Schlüssel-Schloss-Prinzips am deutlichsten vorstellen. 

Die Rezeptoren sind die Schlösser, in die die T3 und rT3-„Schlüssel“ passen. Allerdings nur unsere T3-Schlüssel haben auch die nötige Wirkung, die Schlösser zu öffnen. Sitzt jetzt aber bereits ein rT3-Schlüssel in den Rezeptoren, sind ihre Schlösser belegt, können aber dennoch nicht geöffnet werden. Hier können dann Symptome einer Schilddrüsen-Unterfunktion trotz normaler Schilddrüsenwerte auftreten. Ein weiteres Problem, dass sich durch das rT3 ergeben kann, ist das erhöhte Mengen davon, die Umwandlung von T4 zu T3 zusätzlich hemmen wodurch in der Folge auch zu niedrige T3 Werte entstehen können. 

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Wir sind Mandy und Sina, Heilpraktikerinnen und Gründerinnen von Frauengeflüster.

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