Ständig müde, erschöpft und gestresst? Bist du schnell reizbar und hast eine innere Unruhe? Dann ist dies der richtige Blogbeitrag für dich!
#Inforeihe Erschöpfung
Um zu verstehen wie es zu chronischer Erschöpfung kommt und was man unter Burn Out, Nebennierenschwäche und dem chronischen/adrenalen Fatigue Syndrom verstehen kann, müssen wir uns zunächst das Thema Stress anschauen.
Was genau passiert im Körper wenn wir Stress haben, was ist überhaupt unter Stress zu verstehen und was führt alles zu Stress?
Stressreaktionen versetzen den Körper in eine erhöhte Alarmbereitschaft. Der Sympathikus fährt hoch, das Herz schlägt schneller, der Atem ist beschleunigt, Muskeln spannen sich an und die Pupillen weiten sich. Vorgänge die in dem Moment eher unwichtig für das Überleben sind fahren runter, wie z.B. die Verdauung, detailreiches Arbeiten und Vorgänge in den Geschlechtsorganen.
Biochemisch gesehen werden Hormone und Neurotransmitter wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin vermehrt freigesetzt. Dies erhöht den Blutdruck, den Blutzucker und die Sauerstoffversorgung von Muskeln und Gehirn.
Was kann alles zu Stress führen?
Während unsere Vorfahren eher in Ausnahmezuständen in Stress gerieten, z.B. wenn sie vorm Säbelzahntiger geflohen sind oder durch Hunger oder Kälte das Überleben fürchten mussten, haben wir heute eine Vielzahl an „Stressoren“ (Faktoren die Stress auslösen), denen wir alltäglich ausgesetzt sind.
Die meisten denken an die Arbeit, wenn sie an Stress denken. Ja, natürlich kann die Arbeit gegebenenfalls ein großer Stressfaktor sein. Der Druck vom Arbeitgeber, der Druck Kunden und sich selber zu genügen, die Angst man könne gekündigt werden oder Aufträge bleiben aus, so das man um seine Existenz fürchten muss.
Tatsächlich ist die Arbeit aber nur einer von vielen Faktoren.
Hinzu kommt die Familie. So lieb wir den Partner und Kinder auch haben, können auch diese Stress auslösen. Konflikte, emotionale Belastungen, „auf Trapp haltende“ Kleinkinder, der Druck eine gute Mutter / ein guter Vater zu sein, die latente Angst es könne den Liebsten etwas passieren… das alles verursacht Stress, auch wenn wir ihn oft gar nicht als solches wahrnehmen.
Ein weiterer Faktor ist der „Freizeitstress“. Hobbys, Freunde treffen, Termine wahrnehmen, Urlaube (wo man möglichst viel in kurzer Zeit schaffen möchte inkl. Zeitumstellung …)
und auch Sport. Während des Sports wird unser Körper aktiv und reagiert, wie in einer Stresssituation, mit dem Ausschütten von Adrenalin etc.
Auch Reizüberflutung ist Stress für den Körper. Besonders Menschen die in einer Großstadt wohnen haben damit zu tun. Überall Menschen, Verkehr, Reklame, Geräusche, hier ein Krankenwagen, da der Marktschreier usw.
Der Körper nimmt nichts wahr ohne darauf in irgendeiner Form zu reagieren. So auch wenn wir Medien konsumieren.
Nachrichten aus Radio, Zeitung und TV lösen auch die Freisetzung von Hormonen aus. Unser Körper unterscheidet erst mal nicht ob man da direkt betroffen ist oder nur davon liest. Genauso ist es bei Filmen. Emotional aufwühlende Filme und Horrorfilme sind purer Stress für den Körper. Das merkt man ja ganz direkt beim Schauen, dass das gesehene nicht spurlos an einem vorbeigeht. So bekommt man Gänsehaut, Herzklopfen, manchmal muss man weinen, lachen oder hat Angst.
Sicherlich spielen bei vielen Menschen auch die sozialen Medien eine große Rolle wenn es um Stress geht. In kürzester Zeit liest man unglaublich viele Infos, News und Geschichten von Bekannten sowie Fremden. Zudem spielt bei einigen auch das Thema Selbstdarstellung rein. Wie präsentiere ich mich und was denken die anderen über mich?
Wo wir beim Thema Selbstwertgefühl wären. Auch der Druck dem Schönheitsideal entsprechen zu wollen, kann zu Stress führen. Besonders wenn dies noch mit hungern bzw. Diäten verbunden ist. Diäten (und damit meine ich keine angemessene Ernährungsumstellung) sind ein riesen Stressor. Hunger bedeutet für den Körper Lebensgefahr und so wird wieder vermehrt Cortisol ausgeschüttet (was nebenbei erwähnt kontraproduktiv für das Abnehmen ist).
Ein anderer „Stressverursacher“ sind Entzündungen. Wenn wir irgendwo im Körper eine Entzündung haben, ist auch hier der Körper in Alarmbereitschaft. Und wieder wird Cortisol ausgeschüttet- denn dieses wirkt Anti-Entzündlich und schmerzlindernd. Manchmal kommt es zu „stillen Entzündungen“ die gänzlich unbemerkt verlaufen, aber latent über Wochen, Monate oder sogar Jahre einen Stressfaktor darstellen.
Weitere Beispiele für Stressoren sind Angst, Traumata, Trauer und auch Geburten.
Ihr seht wie vielfältig Stressfaktoren sein können und das sie aus unserem Leben nicht komplett zu verbannen sind. Das wollen wir auch gar nicht. Akute Stressreaktionen sind auch gar nicht das große Problem. Wenn man durch einen Fallschirmsprung, eine anstrengende Sporteinheit oder einen Horrofilm mal eine kurzfristige Stressreaktion hat, ist das kein Thema so lange sie schnell wieder vorbei geht und der Körper runter fahren darf. Das wirkliche Problem ist der latente Dauerstress. Während in akuten Situationen vor allem das Adrenalin und Noradrenalin eine Rolle spielen, ist es bei chronischen Stress eher das Cortisol.
Die Nebennieren sitzen wie „Hütchen“ auf unseren Nieren drauf. Von der Funktion her haben sie aber recht wenig mit den Nieren zu tun, stattdessen stellen sie wichtige Hormondrüsen dar.
Im Nebennierenmark werden Adrenalin und Noradrenalin gebildet, in der Nebennierenrinde Aldosteron, Androgene und das Cortisol. Für das Thema dieser Inforeihe ist vor allem das Cortisol wichtig.
Wenn es zu chronischen Stress (im Übermaß) kommt, wird ständig Cortisol ausgeschüttet und die Nebennieren werden sozusagen „Überstimuliert“, bis sie schließlich erschöpft ist. Die Nebennierenschwäche kann man in vier Stadien einteilen.
1. Kompensationsphase
2. Schwächephase
3. Erschöpfungsphase
4. Insuffizienz
Die ausführliche Beschreibung dieser Phasen findet ihr im nächsten Beitrag.