
Vor kurzem hatten im Podcast mit Elli über den Heilpraktikerberuf, unsere Ausbildung und ganz konkret auch über die Heilpraktikerprüfungen gesprochen. Ein ganz großes Thema war dabei die Vorbereitung auf die Prüfung. Und auch wenn natürlich jeder ein wenig anders lernt, dachten wir, wir sammeln euch hier mal unsere liebsten Methoden und Tricks mit denen wir uns selbst auf die Prüfungen vorbereitet haben.
Teil 1 der Podcastfolge „Wir holen den Heilpraktiker aus der Esoecke“ findet ihr in Ellis2 und Tonis Podcast „Verkopft nochmal“ Hier geht’s zum Podcast!2
Einige Empfehlungen sind dabei natürlich direkt an die Heilpraktikeranwärter unter euch gerichtet, wir möchten euch aber auch ganz allgemein von unseren Methoden zur Vorbereitung auf Prüfungen erzählen.
Allgemeine Vorbereitung
Vom ersten Tag meiner Heilpraktikerausbildung bis zur Prüfung ging es bei mir mehr oder weniger genau 3 Jahre. In dieser Zeit habe ich viele viele Varianten durchprobiert, um diesen riesigen Berg an Wissen in meinen Kopf zu bekommen.
Und genau das, ist schon der erste große Stichpunkt: der Berg der vor einem liegt!
Tipp 1: Mach dir viele kleine Teil-Ziele!
Für mich ging das am einfachsten in dem ich mir das Standardwerk „Naturheilpraxis heute“1 von Elvira Bierbach, gemeinsam mit einer Klassenkameradin aufgeteilt hatte. Wir haben genau überlegt, wann wir welche Themen durcharbeiten, wie wir sie uns aufteilen und haben dann in regelmäßigen Abständen kleine Lerntreffen gemacht, in denen wir uns dann gegenseitig das Wissen beigebracht haben.
Tipp 2: Lernt gemeinsam!
Gerade in der langen Lernphase vor der Prüfungsvorbeireitung hilft es unglaublich viel mit jemandem gemeinsam zu lernen. Man kann sich austauschen, merkt viel schneller welche Themen doch noch nicht so sitzen, wie sie sollten und durch gegenseitiges Erklären der Themen, bekommt man gleich ein ganz anderes Gefühl für das Gelernte.
Tipp 3: Nutz unterschiedliche Medien
Gerade dann, wenn wir Themen nicht nur auswendig lernen, sondern auch verstehen und verknüpfen wollen, was da vor uns liegt, sollten wir nicht einfach nur stur in einem Buch lesen und hoffen, dass sich dadurch alles in unserem Kopf verankert. Je mehr Sinne wir beim Lernen hinzunehmen, desto mehr Verknüpfungen können wir schaffen und desto besser und tiefer brennt es sich in unser Hirn ein 🙂
MindMaps sind eine super Möglichkeit um Wissen miteinander zu verknüpfen, aber auch um später beim Lernen eine Art roten Faden zu haben, an dem man die Themen nochmal nacharbeiten kann.
Am besten wenn man hier von Hand aber auch am PC MindMaps erstellt.
Gerade am PC oder Laptop hat man viele verschiedene Möglichkeiten, um sich seine Medien zu erstellen. Je mehr man dabei
nutzt, desto besser. Die einfachste Methode ist dabei erstmal sich seine Zusammenfassung per Worddatei abzutippen. Doch auch hier gilt, je mehr Funktionen genutzt werden, desto besser wird es abgespeichert. SmartArt, Tabellen und bunte Spalten lassen die Zusammenfassung nicht nur schöner aussehen, sondern helfen auch wichtige Punkte deutlich hervorzuheben.
Weitere praktische Programme sind:
OneNote um auch schnell nach speziellen Punkten suchen zu können
LexiCan2 um ein eigenes Wiki zu erstellen (Hier kann man auch super Verlinkungen zwischen den Artikeln einfügen)
BRAINYOO2 um digitale Karteikarten zu erstellen, die man gleichzeitig auch über das Handy abrufen und bearbeiten kann. Man kann aber auch Lernkartenpakete direkt im Brainyoo Shop erwerben
MindManager2 um direkt am PC Mindmaps zu erstellen
es gibt natürlich auch viele weitere Programme, diese hier habe ich aber alle selbst genutzt und kann Sie daher empfehlen 🙂
Gerade um in ein Thema rein zukommen, finde ich Videos ideal. Ich hab aber auch gerne verschiedene Dokus und Serien angeschaut die zu jeweiligen Themen gepasst haben. Manchmal auch einfach als Hintergrundbeschallung während ich etwas anderes gemacht habe.
Inzwischen gibts zu fast allen Themen einen Podcast. Hier kann man sich definitiv durchhören und schauen was einem gefällt. Gerade für lange Autofahrten, im Zug oder beim Sport ist das eine ideale Ergänzung.
Auch selbst aufgenommene Audiodateien sind super zum Lernen. Hier könnt ihr euch auch eigene Liedkreationen gestalten, um Listen auswendig zu lernen. Gleichzeitig übt man das Sprechen was gerade für die mündliche Prüfung eine tolle Vorbereitung ist.
Für Heilpraktikeranwärter gibts auch das Bonner Seminar, aus dem man viel Wissen mitnehmen kann.
Tipp 4: Gründe eine Lerngruppe
Wenn es in Richtung der heißen Vorbereitungsphase geht, aber natürlich auch schon deutlich früher macht es auf jeden Fall Sinn sich einer Lerngruppe anzuschließen.
Im Bestfall sogar eine bunt gemischte Gruppe mit unterschiedlichen Lernfortschritten, denn so kann man sich gegenseitig Dinge erklären, und hat gleichzeitig auch einen Antrieb es so richtig wie nur möglich wiederzugeben, da andere erst dadurch lernen.
Am hilfreichsten fand ich bei uns auch unserer Whatsapp Gruppe in der wir bei Fragen immer schnell bei den anderen nach ner passenden Erklärung fragen konnten!
(Übrigens hat Elli gerade erst eine Heilpraktikeranwärter-Lerngruppe auf Facebook ins Leben gerufen – schreibt ihr also gerne mal über Instagram, wenn ihr auch noch auf der Suche nach einer Lerngruppe seid)
Die heiße Phase
Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung
Je nachdem was für eine schriftliche Prüfung vor euch steht, sollte daran die Vorbereitung orientiert werden. In den letzten Wochen, habe ich immer nur noch mit originalen Prüfungsfragen gelernt.
Bei Multiple Choice Fragen hat mir am meisten geholfen, eine Frage zu beanworten, dann die Lösung anzuschauen und dann die unterschiedlichen Antwortalternativen nochmal schriftlich nachzuarbeiten, wieso sie richtig oder falsch sind.
Mithilfe einer Lerngruppe lässt sich auch super auf die schriftliche Prüfung lernen. Wir haben meist Themen recherchiert und uns dann eigene Prüfungsfragen gestellt. Dadurch bekommt man auch gleich nochmal ein ganz anderes Gefühl für die Fragen. Außerdem haben wir sehr viele Multiple Choice Fragen nochmal ausführlich ausdiskutiert und verschiedene Anwortalternativen von allen Seiten beleuchtet.
Außerdem haben wir uns ganz oft Beispielfälle ausgedacht mit speziellen Symptomen, Patientendaten etc. anhand derer die anderen dann eine Anamnese und Differentialdiagnose üben konnten. (Meistens ging das auch über unserer Whatsappgruppe und wenn es gepasst hat auch mal über Skype)
Der Kreawi Prüfungstrainer2 (kostenpflichtig) hat ebenfalls eine riesige Zahl an Prüfungsfragen im Repertoire. Zudem kann man hier auch Videolehrgänge und weitere Angebote buchen.
Vorbereitung auf die mündliche Prüfung
Auch für die mündliche Prüfung habe ich nochmal ganz konkret mit originalen Prüfungsfragen gelernt. Hier kann für die Heilpraktikerprüfung auch online nach Prüfungsprotokollen des jeweiligen Gesundheitsamts suchen, bei dem die Prüfung stattfindet.
Mit der Lerngruppe haben wir auch hier wieder richtig tolle Vorbereitungen gemacht. Immer in 3er Gruppen haben wir die mündlichen Prüfungen durchgespielt oder haben per Skype Prüfungsprotokolle durch gearbeitet. Immer in der Kombi, dass 2 Fragen stellen und der Dritte geprüft wird.