Serotonin gilt als „Glückshormon“, da es unter anderem unsere Stimmung beeinflusst. Aber nicht nur das- es beeinflusst unsere Körpertemperatur, den Appetit, den Antrieb, den Schlaf-Wach-Rhythmus und unsere Schmerzbewertung.
Serotonin hat eine besondere Stellung in unserem Hormonsystem, denn es ist nicht nur ein Hormon, sondern auch ein Neurotransmitter und kommt im Zentralnervensystem, Darm, Herz-Kreislauf und Blut vor.
Produziert wird es vorrangig im Darm, aber zum Teil auch im Gehirn.
In dem nachfolgenden Q&A beantworte ich euch die wichtigsten Fragen zum Thema Serotonin, Serotonin-Mangel und wie man diesen behandelt.
Fragen & Antworten
Ja, tatsächlich kann sich ein Mangel an Serotonin negativ auf unsere Stimmung auswirken.
Auch depressive Verstimmungen, Angstzustände, Aggressivität und Antriebslosigkeit gehen häufig mit einem Mangel einher.
Nicht wirklich. Serotonin gehört nicht zu den „Stimulanzien“ im klassischen Sinne (wie z.B. Koffein, manche Drogen o.ä.)
Eher ist es so, dass ein ausreichender Spiegel zu unserer Zufriedenheit und Ausgeglichenheit beiträgt.
Mögliche psychische Symptome:
depressive Verstimmungen, Angstzustände, Aggressivität und Antriebslosigkeit, Phobien, Stimmungsschwankungen
Mögliche körperliche Symptome:
gestörter Schlaf-Wach-Rhytmus
vermindertes Sättigungsgefühl / Heißhunger
Konzentrationsstörungen
Reizdarmsyndrom
Kopf- oder Muskelschmerzen
Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
erhöhtes Schmerzempfinden
Serotonin und Melatonin sind die beiden Hormone, die maßgeblich unseren Schlaf-Wach-Rhytmus bestimmen. Serotonin ist eine Vorstufe von Melatonin und letzteres ist das Hormon was uns müde macht und schlafen lässt.
Konkret wird diese Umwandlung durch das Tageslicht gesteuert. Mehr Licht = weniger Melatonin Produktion. Weniger Licht = mehr Melatonin.
Wenn also ein genereller Mangel an Serotonin vorliegt kann auch weniger Melatonin gebildet werden und so können Schlafstörungen entstehen.
Im Winter, wenn wir weniger Tageslicht haben, wird mehr Serotonin in Melatonin umgewandelt, so kommt es zum „Winterblues“ und zur vermehrten Müdigkeit im Winter.
Serotonin kann man sowohl im Blut als auch im Urin messen. Leider sind diese Werte aber nicht 100% aussagekräftig, da der Spiegel im Gehirn dadurch nicht direkt gemessen wird.
Trotzdem kann es hinweisgebend sein.
Ein erfahrener Therapeut erkennt die Signale eines Serotoninmangels an der Symptomatik.
In der evidenzbasierten Medizin (Schulmedizin) werden häufig Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (z.B. bei Depressionen, aber auch ggf. bei Schlafstörungen, Reizdarmsyndrom etc.) verschrieben. Dies behebt zwar nicht direkt den Mangel, führt aber dazu, dass im synaptischen Spalt, im Gehirn, mehr Serotonin zur Verfügung steht, da es die Wiederaufnahme hemmt.
Leider gehen mit diesen Medikamenten aber oft Nebenwirkungen einher.
In der Naturheilkunde / ganzheitlichen Medizin kann man z.B. mit Vorstufen des Serotonins arbeiten.
Hinweis: Natürlich sollte man sich bei Depressionen, starken Beschwerden immer an einen Arzt wenden und keine Selbstversuche vornehmen.
Es gibt auch Lebensmittel, die Serotonin beinhalten, leider kann dieses die Blut-Hirn-Schranke aber nicht überwinden- heißt die stimmungsaufhellende Wirkung können wir hiervon nicht wirklich erwarten.
Wenn wir stattdessen allerdings auf Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, die die Vorstufen von Serotonin beinhalten, können diese direkt im Gehirn, in Serotonin umgewandelt werden.
Die Aminosäure L-Tryptophan gilt als Grundbaustein für Serotonin. Dieses wird erst in 5-HTP (5-Hydroxytryptophan) umgewandelt und dann in Serotonin.
Man kann also mit Tryptophan arbeiten, oder direkt mit 5-HTP. Letzteres hat eine bessere Bioverfügbarkeit und befindet sich z.B. in Griffonia Simplicifolia, der afrikanischen Schwarzbohne.
Ich emfehle gerne das Produkt von Sunday Natural (gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, *unbezahlte Werbung). Kapseln mit 5-HTP aus Griffonia¹. Es gibt die Kapseln mit 50mg oder 200mg. Da eine hohe Dosis evtl. zu Verdauungsproblemen führen kann, sollte man erst niedrig dosiert starten.
Wenn man lieber mit Lebensmitteln statt mir Nahrungsergänzungsmitteln arbeiten möchte, die Tryptophan beinhalten, kann man z.B. auf Parmesankäse, Emmentaler, Cashewkerne oder auch (juhu :-D) Schokolade zurückgreifen… Schoki allerdings dann die „hochprozentige“, mit viel Kakaoanteil)