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Sickness Behavior – oder von dem Gefühl, mal wieder meinem PMS ausgeliefert zu sein!

Unser Frauenleben ist zyklisch und das ist in erster Linie etwas ganz natürliches und Gesundes, denn auch die Welt in der wir leben ist durch diverse Zyklen und Rhythmen geprägt, wie die Jahreszeiten, der Mondzyklus oder die Phasen von Tag und Nacht. In unseren fruchtbaren Jahren durchleben wir den monatlichen Rhythmus eines orchesterartigen Zusammenspiels diverser Hormone die unseren Körper auf eine Schwangerschaft vorbereiten und bei Nicht-Eintreten der Schwangerschaft wieder resetten möchten.

Wenn wir anfangen zu verstehen, dass diese diversen Systeme ohne unser bewusstes Zutun natürliche Rhythmen sind, die den Mond um die Erde drehen, oder eben zyklisch eine Schwangerschaft vorbereiten, dann kann man auf die Idee kommen, dass auch unsere psychische Wahrnehmung und unser Verhalten Teil dieser natürlichen Rhythmen sein könnte und solchen (uns vielleicht noch unbewussten) Prozessen unterliegt.

Dieser grundsätzlichen Idee der Interaktion zwischen unseren körperlichen Systemen und unserer Psyche widmet sich beim Thema Gesundheit der Wissenschaftszweig der Psycho-neuro-immunologie (PNI).

Woran merkst du, dass du krank bist?

Jeder kennt es: Kranke Menschen, zum Beispiel bei einem fiebrigen Infekt oder bei chronischen Erkrankungen, verhalten sich irgendwie anders als gesunde Menschen. Wir ziehen uns zurück, sind müde, können uns schlechter konzentrieren und sind vielleicht in unserer Stimmung auch etwas betrübt. Doch warum ist das so? Lange hat man gedacht, dass hier einfach die energiezehrende Erkrankung der Grund ist.

Krankheitsverhalten als Anpassungsleistung

Doch die Wissenschaft fängt gerade an zu verstehen, dass dieses Verhalten eine immunologisch-gewollte, strategische Anpassungsleistung unseres Körpers ist! Diese Anpassungsleistung, beruht darauf, dass unser Immunsystem durch sogenannte proinflammatorische Zytokine depressionsähnliche Symptome auf psychischer Ebene hervorrufen kann. Ja du hast richtig gelesen: Unser Immunsystem nimmt Einfluss auf deine Psyche und damit auch auf dein Verhalten.

Die sogenannte Sickness Behavior („das Krankheits-Verhalten“) ist ein zentraler Schutzmechanismus unseres Körpers, der dafür sorgt, dass der Körper genügend Energie für die gerade wichtigsten körperlichen Prozesse, also zum Beispiel die Krankheitsbekämpfung zu Verfügung hat und wir uns nicht weiteren Belastungen aussetzen. Wir meiden intuitiv Menschenmengen, um uns nicht weiteren Viren und Bakterien auszusetzen. Wir sind anhänglich zu uns vertrauten Personen, die uns im Zweifel gut versorgen. Wir fühlen uns schlapp, schläfrig und weniger begeisterungsfähig, um uns von energiezehrenden Aufgaben des Alltags abzuwenden. Wir haben Stimmungsschwankungen und sind wenig empathisch gegenüber anderen Personen, um uns vielleicht etwas mehr auf uns selber konzentrieren zu können. Und vielleicht ändert sich auch unser Appetit und wir nehmen etwas Gewicht zu, damit unserem Körper ausreichend die richtige Energie zu Verfügung steht.

PMS! - Bin ich krank?

Und? Gut aufgepasst? Kommt dir diese Auflistung vielleicht bekannt vor? Jep, viele dieser Symptome erleben wir Frauen zyklisch monatlich und meist in den Tagen vor unserer Periode im Rahmen des Prämenstruellen-Syndroms (PMS). Und schauen wir uns den physiologischen Vorgang an, der unsere Periodenblutung auslöst, dann lässt sich sagen, dass die hormonellen Veränderungen zum Zyklusende zu kleinen Mikro-Entzündungen in der Gebärmutter führen, die dort dann die Gefäße verengen und Kontraktionen zur Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut auslösen. Außerdem hat dein Körper bereits mit Eintritt in die zweite Zyklusphase deine Immunabwehr ganz natürlich etwas herabgesetzt, damit bei einer erfolgreichen Befruchtung der Eizelle das körperfremde Gewebe, also dein heranwachsendes Kind, nicht so leicht abgestoßen wird. Bei einem gut funktionierenden Zyklus sorgt dein Körper zusätzlich zu dem typischen Verhalten von „Rückzug und Einkuscheln“ dafür, dass wir eine antidepressive Wirkung durch hohe Progesteron Werte erfahren, sodass wir diese Veränderungen zum Zyklusende hin vielleicht auch gar nicht so negativ wahrnehmen. Also eigentlich alles ein ziemlich sinnvoller und fein abgestimmter Prozess.

Sickness Behavior & PMS als notwendige Anpassungsleistung unseres Körpers!

Führen wir diese zwei Gedanken also zusammen: Das sogenannte Sickness Behavior ist ein Schutzmechanismus unseres Körpers, der durch immunologische Entzündungsprozesse ausgelöst wird und zu depressionsähnlichen Symptomen führen kann.  Und auch unsere Periodenblutung wird durch immunologische Mikro-Entzündungen ausgelöst und ist häufig mit depressionsähnlichen Symptomen rund um die PMS-Zeit verbunden. Es liegt also nahe, dass PMS vielleicht ein natürlicher und gewollter Schutzmechanismus unseres Körpers ist! Ein Schutzmechanismus der dann notwendig wird, wenn dein Körper mehr Energie für deine Fruchtbarkeitsprozesse benötigt, als du ihm vielleicht in diesem Moment geben möchtest. Dass du diese Symptome dann zusätzlich als unangenehm und negativ wahrnimmst könnte zusätzlich durch ein Ungleichgewicht in deinem Östrogen-Progesteron-Verhältnis verstärkt werden.

Was kannst du nun mit diesem Wissen bei regelmäßigen PMS-Symptomen und Unwohlsein vor deiner Periodenblutung tun?

Ich glaube es ist wichtig zu verstehen, dass unser Körper und unser weiblicher Zyklus nicht gegen uns arbeitet und uns unser Leben aus purer Schadenfreude schwermachen möchten! Haben wir diesen Rhythmus einmal erkannt können wir auf dieser Welle surfen und anstatt immer nur den energieraubenden Wellenbrecher zu nutzen. Du versuchst ja auch nicht nächtelang nicht zu schlafen mit der Erwartung danach Bestleistung erbringen zu können! Also: Reflektiere doch einmal für was du in deinem Alltag alles Energie aufbringst. Was davon ist wirklich-wirklich nötig und gibt es vielleicht auch Aufgaben, die du abgeben könntest? Wieviel Zeit nimmst du dir für Ausgleich und Erholung? Führst du deinem Körper ausreichend Energie in Form von Nahrung zu? Gibt es vielleicht die Möglichkeit die etwas ruhigeren Aufgaben in deinem Alltag im Einklang mit deinem Zyklus zu planen?

Abschließend sei noch gesagt, dass es natürlich auch immer krankhafte Gründe für Unwohlsein und schmerzhafte Periodenblutungen geben kann. Bitte lasse das unbedingt ärztlich abklären! Liegt jedoch kein krankhafter Grund vor, möchte ich dich hiermit ermutigen einmal zu versuchen, die „Welle deines Zyklus zu surfen“ und nicht gegen diesen natürlichen und gesunden Rhythmus anzukämpfen. Manchmal braucht es dafür am Anfang ein bisschen Unterstützung. Diese Unterstützung biete ich dir zum Beispiel in einer frauenspezifischen Beratung zur Gesundheitsförderung bei bodymindstories ² an. Viele weitere tolle Beratungsmöglichkeiten findest du auch bei auf Frauenheilkunde spezialisierten Heilpraktiker*innen und Gesundheitsexpert*innen zum Beispiel hier aus dem Team von Frauengeflüster.

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