Ein Gastbeitrag von Anna (endofmetriosis)
Hey Liebe, hier schreibt Anna.
Ich bin Gründerin des ersten ganzheitlichen Online-Zentrums für Endometriose. Ich bin super dankbar hier diesen Blogartikel zu meinem Herzensthema beitragen zu dürfen und mag dich heute mitnehmen, warum aus meiner Sicht eine ganzheitliche Behandlung unentbehrlich ist und warum daraus eine Erfolgsstory werden kann.
In den Endometriose Selbsthilfegruppen geht immer wieder der Ausdruck um: Endometriose ist das Chamäleon der Krankheiten; Sie ist nicht leicht zu diagnostizieren, oft vergehen bis zu 10 Jahre, und sie tarnt sich in allen möglichen körperlichen Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden, Unverträglichkeiten, verändertem Zyklus, braun-schwarzer Periode, Krämpfen, Stimmungsschwankungen (Und das sind nur die Hauptsymptome).
Die Auflistung ist so lang und verschwimmt mit der ebenso langen Liste der möglichen Folgeerkrankungen, wie Schilddrüsenproblematiken, Migräne, Darmerkrankungen usw. Wenn die Diagnose dann gestellt ist, geht die Arbeit für Betroffene erst richtig los.
Ich schreibe das bewusst so, weil es mir damals auch so ging. Ich hatte kein
Erleichterungsgefühl nach meiner Bauchspiegelung, sondern ein Dokument in der Hand, das sich las wie eine
Funktionsauflistung – was noch in meinem Körper und was nicht. Das hat in mir nicht nur unheimlich Angst ausgelöst, sondern mir gewisse Scheuklappen aufgesetzt.
Ich bin den üblichen Weg gegangen und habe mich klassisch 4 Jahre einer Dienogest-Behandlung unterzogen. Im Rückblick meine persönliche Hölle und gleichzeitig meine größte Lernerfahrung. Als ich merkte, dass manche Symptome zwar weg waren, ich aber die Liste um andere erweitern konnte wie Angst, Depressionen, Burnout, Migräne, Gewichtszunahme, Gefühl der Wertlosigkeit, fehlende Libido, Körperscham… wusste ich, dass das Chamäleon nicht
alleine mit der Diagnosestellung aufgedeckt ist. Ich habe erkannt, dass es einfach weitergeht.
Endometriose ist Arbeit. An dir. An deinen Lebensthemen.
Ich habe mindestens 3 Jahre in Überforderung gelebt, bis ich zum Thema Ganzheitlichkeit kam. Am Anfang hab’ ich mich wie eine Besessene ins Thema der Körpersymptome und medizinischen Zusammenhänge eingelesen, bis ich wirklich verstanden habe, dass das Chamäleon nicht alleine aus eben diesen besteht. Und dass man, wenn man sich nur um diese kümmert, nie das wirkliche Freiheitsgefühl erleben kann, das noch möglich ist. Und ich verstehe das. Ich war selbst so. Ist es doch ein großer Teil bei Endometriose, dass man sich so oft von Ärzten, Therapeuten und seinem Umfeld nicht verstanden oder gehört fühlt. Erst der Kampf um die Diagnose, dann der Kampf um das Gehört werden. Dann der Kampf gegen die Diagnose. Und irgendwie kreiselt man da ewig rum. So ging es mir selbst und das ist auch meine starke Beobachtung in den Selbsthilfegruppen. Doch es gibt noch so viel mehr als das.
Was ist also mein persönlicher Ansatz der Ganzheitlichkeit, für den ich so brenne?
Nun, grundsätzlich ist ja eine ganzheitliche Betrachtung etwas Übergreifendes. Deshalb liebe ich so tolle Heilpraktikerinnen, wie es sie bei Frauengeflüster gibt. Eine ganzheitliche Behandlung bedeutet eben, dass nicht nur ein Organ oder ein Teilbereich deines Körpers angeschaut wird. Wir sind ja nicht nur Körper, sondern auch Seele und Geist.
Und auch da sind wir nicht Schema F, obwohl wir oft so behandelt werden und uns untereinander auch so behandeln.
Für die Komplexität der Endometriose bedeutet Ganzheitlichkeit für mich Folgendes:
Ein Zusammenschluss aus tiefer, allumfassender Betrachtung aller Körperebenen und deren Zusammenspiel, deiner Emotionen, deiner Seelenstruktur, deiner weiblichen
Energie, deiner Lust und Sexualität, deiner Glaubenssätze, deiner Selbstfürsorge auf allen Ebenen, deiner Lebensgeschichte und die deiner Familie und Ahnen, deiner gesellschaftlichen Konditionierungen, deiner Körperwahrnehmung/Einstellung zu deinem Körper, deiner Wunden, deiner Bindungen und Beziehungsmuster,
deiner Magie, deiner Genussfähigkeit, deiner Liebe zum Leben und zu dir.
Was löst das bei dir aus? Ein „oh man, noch mehr Arbeit?“, ein „, so tief hab ich das noch nie betrachtet“, ein “ da ist noch so viel mehr möglich aufzulösen für mich, lets do it!“?
Alle drei Varianten sind vollkommen in Ordnung. Je nachdem, wo du gerade mit deiner Endometriose-Diagnose stehst. Ich hab’ alle drei erlebt.
Alle drei Varianten sind vollkommen in Ordnung. Je nachdem, wo du gerade mit deiner Endometriose-Diagnose stehst. Ich hab’ alle drei erlebt.
Und vielleicht kennst du das auch, diese Muster im Leben, die sich immer und immer wiederholen. Immer dieselben Erfahrungen, bis man es löst. Endometriose ist ein Ausdruck deines Körpers, der nach der ganzheitlichen Behandlung und Bearbeitung der Themen ruft. Entgegen des Gefühls, welches man so lange vor und nach der Diagnose hat, ist das Wundervolle, dass du nicht alleine da durch musst.
Aus meiner Sicht ist für Endometriose eine individuelle Begleitung unentbehrlich, weit weg von dem Schema F, das Betroffene nach der Bauchspiegelung erfahren. Du verdienst es einfach so sehr mit deinen eigenen Lebensthemen
angeschaut zu werden, frauenbasierte Medizin zu erleben, dich von alten Lasten zu befreien, Mut zu spüren und dir selbst zu folgen.
Ein erster Schritt ist, dass du dich immer wieder mit dir verbindest und in dich hinein spürst, ob du deine persönlichen Bedürfnisse achtest.
Selbstfürsorge, Selbstliebe und Grenzen sind so wichtige Themen bei Endometriose.
Gerade, wenn Anforderungen kommen, die sich nicht so gut anfühlen und du schnell in die Überforderung rutschst. Eine gute Frage ist hierzu: Will ich das?
Und dann stelle dir die Frage in drei Varianten:
WILL ich das? Will ICH das? Will ich DAS?
Bei der Betonung wirst du vielleicht merken, dass öfter ein Ich als ein DU kommt. Ich ermutige dich, dem öfter zu folgen, denn es ist ein zu dir.
Ich hab mich in meiner eigenen Endometriose-Geschichte so lange und tief mit meinen persönlichen Themen auseinandergesetzt (plus einer guten medizinischen Begleitung), dass ich heute sagen kann: Das Thema ist für mich
persönlich nicht mehr relevant in meinem eigenen Leben.
Endometriose kann eine erfolgsstory werden!
Und weil ich jetzt den Geist und die Seele frei habe, habe ich das erste ganzheitliche Zentrum für Endometriose gegründet. EndofMetrioSis heißen wir und sind zu dritt. An meiner Seite ist Nadja, die zertifizierte Ernährungsberaterin ist, sich auf Magen-Darm-Beschwerden, Intoleranzen und entzündungshemmende Ernährung spezialisiert hat. Und mit dir gemeinsam über den Tellerrand schaut, welches Essen für dich nicht nur verträglich und praktisch ist, sondern dich auch auf Seelenebene nährt. Die zweite in unserem wundervollen Bunde ist Nexi, die Psychotherapeutin, Lust Coachin und Pleasure Fee ist. Sie begleitet dich mit viel Fingerspitzengefühl zu deiner eigenen Lust an und mit dir, begleitet dich bei der Integration von sensiblen sexuellen Themen. Und dann gibt es noch mich: Anna. Ich bin psychologische
Coachin, spirituelle Begleitung und begleite dich bei den endospezifischen Herausforderungen. Wir drei arbeiten eng zusammen, da die Lebensthemen immer wieder ineinander überfließen. Das Thema Genuss zum Beispiel lässt sich auf dein Leben, die Diagnose, dein Essen und natürlich auch auf deine Lust übertragen. Du merkst, Ganzheitlichkeit ist überall essentiell, um Veränderungen zu erwirken. Und deshalb sind wir nicht nur zu dritt, sondern weben auch immer mehr großartige Kooperationen in unser wundervolles Netz.
Wenn du bis hierhin gelesen hast, dann leg’ gerne deine Hand auf dein Herz und bedanke dich bei dir, dass du den Funken und den Willen in dir trägst, deinen Weg zu finden und zu gehen. Ich möchte dich noch einmal sehr ermutigen, dir zu erlauben zu fühlen, dass für dich noch so viel mehr möglich ist bei Endometriose.
Alles Liebe!
Von Herzen,
Anna ❤️
