Bei einer verstärkten, verlängerten und/ oder sehr schmerzhaften Periodenblutung kommen mehrere Ursachen in Betracht. Eine davon sind Myome.
Was sind myome?
Ein Myom ist ein gutartiges Geschwulst der Gebärmutter und besteht meist aus Muskelgewebe. Man verwendet hierfür auch die Bezeichnung Leiomyom.
Sie wachsen entweder an den Vorder- oder Hinterwänden in der Gebärmutter, ragen an einem Stiel in die Gebärmutterhöhle hinein oder sind tief in die Muskelschicht der Gebärmutter gewachsen. Manchmal findet man sie auch an der Außenseite der Gebärmutter. Sie sind die häufigsten gutartigen Tumore bei Frauen.
Oft verursachen Myome keine Beschwerden und werden dann bei der Routineuntersuchung beim Frauenarzt auf dem Ultraschallbild gesehen. Es kann ein Myom vorhanden sein oder mehrere gleichzeitig, dann spricht man vom sogenannten Uterus myomatosus.
Die Größe der Myome variiert von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Sie können im Laufe der Zeit sehr groß werden und in ganz seltenen Fällen mehrere Killogramm wiegen. Gefährlich sind sie selten, in weniger als 1% der Fälle kam es zu einer bösartigen Entartung eines Myoms.
Wer ist betroffen?
Man findet in der Literatur häufig die Aussage, dass etwa jede dritte Frau ab 30 Jahren von einem oder mehreren Myomen betroffen ist. Meist finden sich innerhalb der Familie mehrere Betroffene, deshalb geht man auch von einer genetischen Entstehungsursache aus. Das Risiko für Myome soll bei Frauen mit Übergewicht oder einer starken Hautpigmentierung deutlich erhöht sein.
Welche Beschwerden können auftreten?
Neben den oben erwähnten verstärkten, verlängerten und schmerzhaften Periodenblutungen, kann es auch zu vermehrten Zwischenblutungen und zum Abgang von sogenannten Blutkoageln (Geronnene Blutklumpen) kommen. Diese entstehen als Reaktion der Gebärmutter auf den Fremdkörper. Die Gebärmutter zieht sich verstärkt zusammen, was zu wehen artigen Schmerzen führen kann und versucht so, den Fremdkörper loszuwerden.
Weitere Symptome können sein:
- Fehlgeburten
- unerfüllter Kinderwunsch
- Müdigkeit, Blässe, Erschöpfung, Leistungsverminderung durch den hohen Blutverlust während der Periode
- Druck- oder Fremdkörpergefühl
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang durch den Druck des Myoms auf die benachbarte Blasen- oder Darmregion
- Rückenschmerzen
wie entstehen myome?
Neben den genetischen Faktoren, spielt auch das Geschlechtshormon Östrogen eine wesentliche Rolle. Dies ist auch der Grund, wieso Myome nicht vor der Pubertät oder in den Wechseljahren entstehen können. Ein großer Risikofaktor für den Wachstum von Myomen ist eine Östrogendominanz. Das heißt es ist zu viel Östrogen im Vergleich zum Hormon Progesteron vorhanden.
Auch gewisse Darmbakterien können eine Rolle für die Entstehung der Myome spielen. Das sogenannte Östrobolom ist an der Regulierung des Östrogenspiegels beteiligt. Diese Darmbakterien produzieren ein Enzym, die beta-Glucuronidase, welches die Ausscheidung von Östrogenen verhindern kann. Zuviel Östrogen im Darm, kann zu vermehrtem Hungergefühl führen und damit Übergewicht begünstigen, welches ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung von Myomen ist.
Auch Umweltgifte mit Hormonwirkung, können das Wachstum von Myomen begünstigen.
Wie werden Myome behandelt?
Wenn durch das Myom keine Beschwerden auftreten, muss auch erst einmal nichts unternommen werden. Man sollte darauf achten, regelmäßig die Lage und die Größe des Myoms per Ultraschall der Gebärmutter beim Frauenarzt überprüfen zu lassen. Meist wird ein Intervall von 6 Monaten vorgeschlagen.
Sind Probleme vorhanden, empfehlen die Frauenärzte/Frauenärztinnen meist eine operative Entfernung des Myoms. (Myomektomie)
Dies kann durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder eine
Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) erfolgen. Ziel hierbei ist es, das Myom zu entfernen aber die Gebärmutter zu erhalten. Bei Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch wird manchmal auch die komplette Gebärmutter operativ entfernt.
Eine Alternative zur Operation stellt eine Hormontherapie dar, bei dieser wird durch die Gabe einer bestimmten Anti-Babypille versucht, das Myomwachstum durch die Hormone einzudämmen. Dies funktioniert allerdings nur, solange die Pille eingenommen wird. Nach dem Absetzten wachsen die Myome meistens wieder. Außerdem kann es durch die Einnahme der Pille zu zahlreichen Nebenwirkungen kommen.
Eine weitere Alternative stellt die Embolisation der Gebärmutterarterie dar, welches das Myom mit Blut versorgt. Die Blutzufuhr kann hierdurch unterbrochen werden, was zur Schrumpfung und zum Austrocknen des Myoms führen soll.
Auch eine Kombination aus fokusiertem Ultraschall und begleitender Magnetresonanztomographie (MRgFUS abgekürzt) kann zum Einsatz kommen, ist aber noch nicht sehr verbreitet. Hierbei wird das Myom erhitzt und dadurch eingeschmolzen.
Die Risiken für die jeweilige Behandlungsmöglichkeit sollten mit dem behandelten Frauenarzt/Frauenärztin genau besprochen werden.
Wer nach weiteren Alternativen zur Behandlung von Myomen sucht, sollte sich an einen Heilpraktiker/Heilpraktikerin mit Spezialisierung auf Frauenheilkunde wenden.
Es stehen auch im naturheilkundlichen Bereich einige Mittel aus der Phytotherapie, Gemmotherapie, Homöopathie, der ayurvedischen Medizin oder der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) zur Verfügung, die gegen die Symptome eines Myoms helfen können. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie z.B Jod, Calcium D-Glucarat und Vitamin D können helfen, sollten aber nicht ohne Absprache mit deinem Arzt/Arztin oder Heilpraktiker/Heilpraktikerin eingenommen werden.
Was kann ich selbst tun?
Die Ernährung und der Lebensstil spielen bei Myomen eine große Rolle. Dies kann dazu beitragen, dass das Myom nicht weiter wächst und möglicherweise auch kleiner wird oder ganz verschwindet. Bei sehr kleinen Myomen ist der Erfolg deutlich höher.
Myome gelten als Abfalleimer des Körpers, deshalb ist es wichtig die Entgiftungsorgane des Körpers wie Leber, Niere und den Darm nicht zusätzlich zu belasten und zu unterstützen.
- Achte auf genügend Bewegung, denn wie schon erwähnt trägt Übergewicht dazu bei, Myome wachsen zu lassen.
- Iss frisches Obst, Gemüse und Salate und koche dein Essen lieber selbst, statt Fertigprodukte zu verwenden, die deinen Darm mit vielen Zusatzstoffen belasten.
- Versuche weniger einfache Kohlenhydrate wie Industriezucker oder Weißmehl zu verwenden und nutze stattdessen Vollkorngetreide.
- Um deine Leber zu unterstützen, solltest du mehr Bitterstoffe zu dir nehmen. Diese sind z.B. vermehrt in Artischocken, Salaten (Chicorèe, Rucola, Raddicchio und Frisèe) Roselkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel oder in Grapefruits enthalten. Alternativ kannst du auch Bittertropfen einnehmen.
- Tierische Produkte wie z.B. Fleisch oder Kuhmilch sollten nicht im Übermaß konsumiert werden.
- Getränke mit zugesetztem Zucker, wie z.B. Softdrinks solltest du reduzieren und nur selten zu dir nehmen. Gleiches gilt für Alkohol, denn dieser kann den Abbau von Östrogen in der Leber stören.
- Versuche genügend Wasser zu trinken und baue Suppen oder Smoothies in deinen Speiseplan ein. Auch ungesüßter Tee eignet sich, um deinen Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten. Durch genügend Flüssigkeit wird die Ausscheidung und Entgiftung über die Niere angeregt.
- Kontrolliere deine Kosmetik z.B. mit „Codecheck“ auf ihre Inhaltstoffe. Oft verstecken sich auch hier hormonell wirksame Zusatzstoffe, die deinen Hormonhaushalt stören können.
- Vermeide Plastikflaschen. Aus diesen können sich Partikel lösen, die in dein Getränk gelangen. Diese stehen im Verdacht eine Östrogenwirkung auf den Körper zu haben.