Vom Thema Reizdarm haben mittlerweile viele schonmal etwas gehört, dass Thema Reizblase ist den meisten jedoch noch ziemlich unbekannt.
Trotzdem leiden besonders Frauen, sogar gar nicht so selten an dieser Störung.
Reizblase – Was ist das überhaupt?
Bei der Reizblase handelt es sich um eine Funktionsstörung der Blase, bei der die Patientinnen häufig einen plötzlich auftretenden, starken Harndrang verspüren obwohl die Blase eigentlich nur sehr wenig gefüllt ist. Einige haben aber auch ein ständiges Gefühl einer vollen Blase und/oder müssen über 20 mal am Tag zur Toilette.
Ursachen
Ursachen für das Entstehen einer Reizblase sind häufig eine Reihe von Blasenentzündungen in der Vorgeschichte.
Besonders dann, wenn die Blasenentzündungen über einen längeren Zeitraum dauerhaft anhaltend oder chronisch sind, kann die Blase geschädigt werden.
Was passiert hier genau?
Durch ständige Entzündungen wird das empfindliche Nervengeflecht der Harnblase angegriffen und geschwächt. Die Nerven können ihre Arbeit nicht mehr optimal ausführen und reagieren nicht mehr wie gewohnt auf Reize. Die Blasenmuskulatur antwortet nun auch nicht mehr wie sie soll auf die Nervenimpulse. So entsteht es, dass beispielsweise das Gefühl der Blasenfüllung schon viel früher eintritt. Bei einer gesunden Blase reagiert unser Nervensystem bei einer Füllung von ca. 300 ml mit dem Impuls auf die Toilette zu müssen. Bei einer Reizblase entsteht dieses Gefühl schon bei einer deutlich kleineren Menge.
Ob eine Reizblase oder wirklich eine Infektion in der Blase vorliegt ist meistens gar nicht so einfach zu unterscheiden. Denn es gibt verschiedene Erreger, die bei Ansiedlung in der Harnblase ähnliche Symptome hervorrufen können.
Symptome
Die damit verbunden Symptome sind zahlreich. Im Vordergrund stehen allerdings der ständige Harndrang und sehr häufiges Wasserlassen. Hiermit sind natürlich auch einige Probleme im Alltag sowie eine enorme psychische Belastung verbunden. Betroffene haben es außerdem in Situationen, wie auf Reisen oder am Arbeitsplatz, in denen keine Toilette in der Nähe ist besonders so schwer.
Behandlung
Als konservatives Behandlungsverfahren werden sehr häufig Botox-Injektionen genannt. Hierbei werden Spritzen mit Botulinumtoxin ins Blasengewebe gespritzt. Da Botox entspannend auf die Muskulatur und das Nervensystem wirkt kann es auch innerhalb der Blase zur Entspannung führen. Leider halten diese Entspannungszustände häufig nicht lange an und der Eingriff muss regelmäßig wiederholt werden. Zumal wird das Spritzen von Betroffenen häufig als unangenehm wahrgenommen.
Aber auch die Naturheilkunde bietet einige Möglichkeiten um bei einer Reizblase zu unterstützen.
Die wichtigste Maßnahme ist hier ein „Blasenfreundlicher“ Lebensstil. Das bedeutet genug Wasser trinken, regelmäßig bewegen und eine antientzündliche Ernährung. Außerdem können Beckenbodentraining, verschiedene Kräuter und ein Aufbau von Darm- sowie Vaginal-Flora möglicherweise unterstützen. Die Füße sowie die Blasen- und Nierenregion sollten gerade jetzt im Winter immer warm eingepackt sein.
Die Methode die Blase zu trainieren und den Urin absichtlich lange halten, kann ich auch aus eigener Erfahrung nicht empfehlen! Das kann Entzündungen und Schmerzen befeuern.
Auch auf der psychischen Ebene sollte hierbei gearbeitet werden. Hier stehen vor allem die Fragen: „Was halte ich zurück?“ und: „Was kann ich nicht los lassen?“ im Zusammenhang. Auch Stress kann eine große Rolle spielen.
Ein Austausch mit anderen Betroffenen sowie die Kommunikation mit Freunden und Familie über das Problem kann ebenfalls viel Erleichterung mit sich bringen.
In dieser Podcastfolge von Mandy & Sina erfährst du auch nochmal viel zum Thema Blasenentzündungen: Hier Klicke