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Blasenentzündung verursacht durch Gardnerella vaginalis?

Viele Frauen die unter Harnwegsinfekten leiden, kämpfen häufig auch mit wiederkehrenden Blasenentzündungen. 
Wie es zu Blasenentzündungen kommt, und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier in einem ausführlichen Artikel von Mandy. 

 

Wenn man sich jedoch schon sehr gut mit dem Thema auskennt und bereits alle Tipps und Anweisungen von Ärzten und Therapeuten verfolgt und es dennoch zu den bekannten Beschwerden kommt, sollte man sich die Vaginalflora einmal genauer unter die Lupe nehmen. 

Denn eine gestörte Vaginalflora kann zum einen die lokale Abwehr schwächen und zum anderen können schlechtere Bakterien sich vermehrt ausbreiten, wodurch das natürliche Gleichgewicht gestört wird. 

Wie wir wissen, sind ein häufiger Auslöser der Blasenentzündung Escherichia-coli-Bakterien (E. Coli Bakterien), die normalerweise im Darm angesiedelt sind. Kommt es jedoch nun durch eine falsche Hygiene, Geschlechtsverkehr oder durch andere Faktoren dazu, dass Darmbakterien in die Blase kommen, so können sie sich an der Blasenwand anheften und zu einer Entzündung führen. Das ist jedoch nicht alles, denn sie können sich auch an der Blasenschleimhaut ansiedeln, einen Biofilm bilden oder sogar in die Blasenwand hinein schlüpfen.
Somit sind sie vor dem Immunsystem und Medikamenten wie Antibiotika geschützt und können ungestört vor sich hin schlummern.
Nun ist jedoch die Frage: Wann und wie können die versteckten E. Colis wieder befreit werden?
Hier kommt nun ein bestimmtes Bakterium ins Spiel, mit dem Namen Gardnerella vaginalis. Dieses Bakterium ist bekannt dafür, das es eine bakterielle Infektion (Vaginose/ Scheidenentzündung), auslösen kann.
Ein typisches Anzeichen, dass die Intimflora durcheinandergeraten ist und zu viele Gardnerella Bakterien vorhanden sind, ist ein fischiger Geruch, Ausfluss und eventuell auch ein Juckreiz oder Brennen. Zu diesen Symptomen muss es aber nicht zwingend kommen. 

Bei jeder Frau kommt dieses Bakterium auch in geringer Anzahl natürlich in der Intimflora vor, allerdings kann es sich durch ein gestörtes Milieu so arg vermehren, dass es Probleme verursacht.
Und nicht nur das, denn die Gardnerella Bakterien sind in der Lage, schlummernde E. Colis aus der Blasenwand zu befreien.  

WIe Gardnerella vaginalis zur Blasenentzündungen führt

Gelangen die Bakterien aus der Intimflora nun durch Geschlechtsverkehr, schlechter oder falscher Hygiene oder aus einem anderen Grund in den Harntrakt, bis in die Blase, so können sie dort das Blasenepithel schädigen und die schlummernden E.Coli Bakterien aus der Blasenwand befreien.
Nun kommt es also zu einer Art Reaktivierung der E. Colis und eine neue Blasenentzündung beginnt. In diesem Zuge können sich die freigewordenen
E. Coli Bakterien wieder vermehren und sich auch erneut in die Blasenwand einnisten, bis sie dann irgendwann wieder befreit werden. 
Zu besseren Verständlichkeit habe ich euch hier noch eine kleine Grafik erstellt.

 

Was kann man gegen Gardnerella Bakterien tun?

Falls du den Verdacht hast, dass dieses Bakterium die Ursache für dein wiederkehrendes Leiden sein könnte, solltest du dies mit deinem/deiner Gynäkologen/in abklären. Man kann die Gardnerella Bakterien je nach Anzahl ganz gut unter einem Mikroskop sehen.
Falls diese Bakterien gefunden werden, so kann dir der/die Gynäkologe/in ein Medikament, eine Salbe oder Zäpfchen zur Bekämpfung der Bakterien verschreiben und dir ein weiteres Aufbaumittel für die Scheidenflora geben.

Weiterhin ist ein ausführlicher Vaginal Check zu empfehlen und evtl. auch die Erstellung eines Aromatogramms. Was das genau ist und wie das funktioniert, erfährst du hier

 

Neben der Intimflora sollte man natürlich auch die Darmflora im Blick haben. Denn chronische Entzündungen können ihren Ausgangspunkt auch im Darm haben. Auch dies solltest du mit deinem Arzt oder Therapeuten besprechen

Top Tipps zur Vorbeugung einer Blasenentzündung

Wer unter immer wiederkehrenden Blasenentzündungen leidet kennt sicherlich die goldenen Regeln zur Vorbeugung einer Entzündung, diese lauten:

  • vor und nach dem Verkehr 1-2 Gläser warmes Wasser trinken 
  • nach dem Geschlechtsverkehr immer pinkeln und sich ggf. waschen 

  • D-Mannose zur Vorbeugung einer Blasenentzündung nehmen, gerade in “kritischen” Situationen 
  • Cranberries, zur Prävention 
  • Stress vermeiden 
  • Unterkühlung meiden 
  • “Urinstau” meiden und Stoßtrinken 
  • Entzündungsfördernde Lebensmittel und Getränke meiden, bzw. reduzieren. 
    • Zucker, Milchprodukte, Alkohol, Kaffee, industriell verarbeitete Nahrung 

Diese Tipps basieren auf persönlichen Erfahrungen und ersetzen keinen Besuch oder Ratschlag des Arzt oder Therapeuten. Die genannten Produkte sollten nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden.
Eine Blasenentzündung kann schwere Komplikationen mit sich bringen, weshalb besonders bei starken oder langanhaltenden Schmerzen, Fieber oder Schmerzen in der Nierengegend dringen ein Arzt aufgesucht werden sollte! 

Insgesamt kann aber auch die Abwehr durch viel frische Luft, Bewegung, einer gesunden und pflanzenbasierten Ernährung mit fermentierten Lebensmitteln und Ballaststoffen gestärkt werden. Um den Körper generell zu entspannen, können zudem auch Yoga und Meditationen helfen. 

Falls du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, solltest du dir auch unbedingt den Frauengeflüster-Podcast zum Thema Blasenentzündung anhören. 

Schön, dass du hier bist!

Wir sind Mandy und Sina, Heilpraktikerinnen und Gründerinnen von Frauengeflüster.

Gemeinsam mit unserem Frauengeflüster TEAM möchten wir dir hier eine Plattform bieten, über die du dich auf unterschiedlichen Wege über unterschiedlichste Themen der Natur- & Frauenheilkunde informieren kannst.

Wir wünschen dir ganz viel Freude beim Stöbern durch unsere Beiträge! 

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