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Schmerz lass nach….meine Geschichte mit Menstruationsschmerzen

Menstruationsschmerzen sind nicht normal!!

Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz schon in die Welt schreien wollte.

Vielleicht bist du auch aufgewachsen mit Sätzen wie „Ach komm, ist nicht so schlimm und geht wieder weg“, „Das gehört halt zum Frausein ab jetzt dazu“, „Das hatte ich auch und irgendwann wird’s besser“, „Dann nimm doch ein Schmerzmittel, dann spürst du nichts und kannst weiter machen“, „Menstruationsschmerzen sind kein Grund sich krank zu melden (Schule/Arbeit)“. Ich könnte noch ewig solche Sätze weiterschreiben. Kenne ich sie doch selbst aus meinem Leben und auch von so vielen anderen Frauen aus meinem Umfeld und aus der Praxis.

Die Generationen vor uns sind mit einem anderen Bild auf die Menstruation aufgewachsen und das ist auch total okay. Nur ist es langsam an der Zeit, dass sich dahingehen etwas ändern sollte. Denn heftige Menstruationsschmerzen sind nicht normal!

In diesem Artikel möchte ich dir ein bisschen von meinem persönlichen Weg und Umgang mit Menstruationsschmerzen erzählen, um dir zu zeigen dass es sich lohnen kann, nicht hinzunehmen das Menstruationsschmerzen „nun einfach dazu gehören“.  Dies ist meine Geschichte – bist auch du von Mensschmerzen betroffen,  so wende dich bitte an Fachkundige, da die Ursachen immer individuell sind und es bei dir anders sein kann als bei mir. 

Damals....

Ich hatte seit meiner Jugend heftige Menstruationsschmerzen und fühlte mich sehr allein gelassen damit und nicht wirklich ernst genommen. Schmerzmittel waren irgendwann meine ständigen Begleiter. Ansonsten habe ich gegen die Schmerzen immer nur die Pille bzw. hormonelle Verhütungsmittel empfohlen bekommen. Bis ich sie irgendwann mit Mitte 20 probiert hatte und es sich für mich körperlich und emotional gar nicht gut anfühlte. Ich habe sie nach ein paar Monaten auch schnell wieder abgesetzt, denn irgendwie wollte ich nicht die Schmerzen mit einem Verhütungsmittel bekämpfen.

Also ging die Reise weiter und sie dauerte auch noch ein bisschen. Denn oft ist das, was die Menstruationsschmerzen verursacht, nicht von heute auf morgen weg bzw. verändert. Es war ein Weg.

Da bei mir organisch alles okay war (die Hormone hatte ich damals noch gar nicht auf dem Schirm), war klar, ich muss mir mal anschauen, warum mein Körper so mit Schmerzen reagiert. Ich war Mitte 20 und hatte gerade meinen ersten Job nach dem Studium angenommen. Während dem Studium waren die Schmerzen sogar zeitweise ganz erträglich, aber danach wurden sie wieder schlimmer. Mein damaliger Job war zugegebenermaßen sehr stressig und Zeit für eigene Befindlichkeiten habe ich mir dort kaum erlaubt. Also nahm ich immer wieder Schmerztabletten.

Irgendwann wurde mir klar, ich gönne mir auch während meiner Menstruation keine Minute der Pause oder des Rückzugs. War halt nicht drin (so dachte ich damals) und leider war es in meinem Umfeld auch nicht üblich, wegen starker oder schmerzhafter Menstruation einen Tag die Dinge langsamer anzugehen oder sogar Pause zu machen.

Für mich hat sich der Umgang mit meiner Menstruation eigentlich auch erst geändert, als ich aus diesem stressigen Job ausgestiegen bin. Danach hatte ich die Möglichkeit, mir mehr und mehr Ruhepausen während der Menstruation zu geben. Nicht jeden Monat, aber immer öfter. Und parallel dazu habe ich viel Körperarbeit (z.B. Yoga) gemacht und habe mich naturheilkundlich auf dem Weg begleiten lassen. Und es wurde immer besser.

Heute...

Heute ist mein Zyklus regelmäßig und meist schmerzfrei. Ich schreibe mir vorher in meinen Kalender wann meine Mens kommt und nehme mir an den Tagen nix vor, sondern schenke mir zwei Tage Ruhe, dann wenn die Blutung ihren Höhepunkt hat. Und wenn ich arbeiten muss, dann mache ich bewusst langsam an den Tagen und nehme mir abends nichts mehr vor (auch nix mal eben im Haushalt machen ;).

Ich werde daheim bekocht, kann einfach meine Beine hochlegen, warmen Tee trinken und es mir mit einer Wärmflasche, Schokolade und einem Buch oder Film auf dem Sofa gemütlich machen.

Und immer öfter gehe ich auch in die komplette Stille. Nur da liegen, Augen zu und nix tun. Die Gedanken sind während der Mens bei mir eh ruhiger.  Manchmal meditiere ich auch ganz bewusst und gehe noch tiefer in die Verbindung mit meiner Menstruation und meiner Gebärmutter. In dieser Tiefe liegt so eine Kraft, ich bin sehr beeindruckt.

Natürlich merke ich in meinem Unterleib auch noch immer ein leichtes Ziehen, die Gebärmutter kontrahiert ja und arbeitet (die Mens ist ihre aktivste Zeit im Zyklus!), aber ich habe eine ganz andere Beziehung zu ihr. Ich gehe nicht mehr gegen die Mens und alles was damit einher geht an, sondern danke meinem Körper für dies Arbeit und gebe ihm die Ruhe (und leichte Bewegung 😉 die er dazu braucht.

Mein Traum ist es, dass die Menstruationszeit immer mehr Akzeptanz in der Gesellschaft findet und nicht mehr so belächelt wird.

Ich kenne es von so vielen Frauen (und auch von mir selber), dass man trotz Menstruation 100% geben will. Dabei ist in dieser Zyklusphase die Energie eine andere als z.B. um den Eisprung herum. Und das ist völlig in Ordnung. Menstruierende Frauen sind zyklische Wesen mit einem sich immer wieder änderndem Energielevel. Wenn wir wieder lernen, was uns in welchen Zyklusphasen leicht fällt, gut tut, was angepackt werden kann oder lieber liegen gelassen werden soll – dann gehen wir mit diesen zyklischen Veränderungen mit und gehen nicht gegen uns selbst an.

Das bringt langfristig ein ganz anderes Bewusstsein über den eigenen Körper und kann helfen die Menstruationsschmerzen zu lindern, besonders wenn Stress, Anspannungen und Verkrampfungen der Auslöser sind. Das Gleiche gilt übrigens auch für PMS.

Um seinen weiblichen Zyklus und die verschiedenen Phasen besser kennen zu lernen kann man das Bild der inneren Jahreszeiten nutzen. 

Ich gebe auch immer wieder (Online-) Workshops rund um das Thema Zykluswissen, weitere Infos findest du dazu auf meiner Website.

Und Sina hat einen tollen Online-Kurs zum Thema Menstruationsschmerzen veröffentlicht.

Schön, dass du hier bist!

Wir sind Mandy und Sina, Heilpraktikerinnen und Gründerinnen von Frauengeflüster.

Gemeinsam mit unserem Frauengeflüster TEAM möchten wir dir hier eine Plattform bieten, über die du dich auf unterschiedlichen Wege über unterschiedlichste Themen der Natur- & Frauenheilkunde informieren kannst.

Wir wünschen dir ganz viel Freude beim Stöbern durch unsere Beiträge! 

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