„Wir können niemanden berühren ohne selbst berührt zu werden“ Frederick Leboyer

Das Erleben von Berührung beginnt schon sehr früh. Bereits im Mutterleib spüren Babys als fast Erstes Berührung. Zunächst unbewusst, nahezu reflexartig, um später zu einem  komplexen  Bewegungsablauf zu werden. Die Wahrnehmung von Berührungen sind zu Beginn am untersten Ende des Zentralen Nervensystems angesiedelt Genau dort, wo sich die Zuständigkeiten für die lebensnotwendigen und reflexhaften Fähigkeiten befinden. Der Tastsinn, die Wahrnehmung über die Haut, ist direkt aktiv. Lange bevor Babys sehen oder Geräusche wahrnehmen können. Bei der Geburt ist das Sinnesorgan Haut das am besten Ausgebildetste.

Alles beginnt mit...

Für den Menschen ist Berührung lebensnotwendig, es hat von Anfang an Auswirkungen auf Beziehungen und Entwicklung. Es ist der Ursprung, die Wurzel, alles beginnt mit Berührung. Man könnte es auch als existenzielles Urbedürfnis des Menschen bezeichnen. Berühren ebenso wie berührt zu werden. Physisch als auch psychisch.

„Ein Kind mit Berührung zu füttern, seine Haut, seinen Rücken zu nähren ist ebenso wichtig, wie seinen Magen zu füllen. Sprich mit deinen Augen, sprich durch deine Hände. Lasse alles aus deinem Herzen kommen. Sei hier, lebe jetzt, ganz und gar.“

Frederick Leboyer

Bindung und Berührung, wie hängen diese beiden Dinge zusammen?

Für die Entwicklung einer sicheren Bindung des Kindes an seine Bezugsperson (Attachment) als auch der Bezugsperson an das Kind (Bonding), sind viele Faktoren von Bedeutung, eben auch die Berührung und emotionale Erfahrungen. Neben feinfühligem Verhalten, prompter Bedürfnisbefriedigung und Blickkontakt geht es besonders um positiv erlebten Körperkontakt. Für eine intensive und gesunde Entwicklung ist das unerlässlich. Weltweit ist es ein intuitiver, selbstverständlicher Teil in Eltern-Kind Beziehungen. Das Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und Kontakt ist bei allen Kindern gleich ausgeprägt.

In der Befriedigung dieser Bedürfnisse gibt es jedoch große Unterschiede. Während  es z.B. in Indien und Afrika wie selbstverständlich zur täglichen Routine gehört, massiert und getragen zu werden, ist es in der westlichen Welt noch nicht so ausgeprägt verbreitet. Nicht selten wird es als „verwöhnen“ bezeichnet und als negativ ausgelegt, Babys und Kindern viel Aufmerksamkeit und vor allem Berührung zu geben

Aber, Berührung ist die Sprache, in der alle intuitiv und direkt zu Beginn mit den Babys kommunizieren und in Kontakt treten können. Berührung kann voller Energie heilend wirken. Spannungen und Blockaden können sich lösen, körperliche und seelische Beschwerden weniger werden.

Das können wir, insofern wir feinfühlig, mit innerer Ruhe und in Selbstverbindung reagieren, unter anderem durch die Babymassage erreichen.  Das gleiche gilt auch für z.B. Stillen / körpernahes Füttern, Co-sleeping, tragen und achtsame Körperpflege

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Berührung...

  • ist das beste Mittel gegen Stress und Ängste.  Atmung und Herzschlag verlangsamen sich 
  • stärkt das Immunsystem
  • regt die Ausschüttung des Bindungshormons Oxytocin an (u.a. schmerzstillend)
  • erhöht die Empfindlichkeit für  Endorphine (körpereigene „Glückshormone“), auch das kann schmerzstillend wirken
  • ist existenziell für zu früh geborene Kinder
  • ist förderlich für alle Bereiche der Entwicklung
  • wirkt bindungsfördernd

Diese Aufzählung könnte noch unendlich fortgeführt werden. Ein bedeutsamer Teil  im Umgang mit Trauma kann unter anderem die Berührung sein. Das Nervensystem eines traumatisierten Menschen reagiert höchst sensibel auf Berührung. Hierzu zählen ebenso Schocktraumata, als auch Entwicklungs- und Bindungstrauma. Mehr dazu in Teil 2, Bedeutung von Berührung.

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