Dein Menstruationszyklus begleitet dich als Frau schon (sehr) viele Jahre und du möchtest nun gerne mehr dazu erfahren? Ich habe dir hier einmal 4 zentrale und wichtige Fakten plus Hintergrund-informationen zusammengetragen.
1. Die Länge vom weiblichen Zyklus
Zuerst einmal: der Zyklus beginnt am ersten Tag deiner Menstruation und endet am letzten Tag vor deiner nächsten Menstruation. Doch welche Länge vom Zyklus ist normal?
Wer kennt sie nicht – die viel besprochenen 28 Tage. Wer von euch die Pille genommen hat/sie nimmt weiß, dass ein Einnahmezyklus immer 28 Tage lang ist. Dies ist jedoch nicht „richtige“ länge vom Zyklus, sondern nur ein Richtwert, ein Durchschnittswert. Gynäkolog:innen haben die Zykluslänge von 10.000 Frauen ausgewertet und….
14% haben einen Zyklus von 27 Tagen, 11,2% von 26 Tagen, 7,8% von 25 Tagen und 4,8% von 24 Tagen.
Längere Zyklen sind natürlich auch vertreten mit
10,8% von 29 Tagen, 8,9% von 30 Tagen, 6,8% von 31 Tagen, 5% von 32 Tagen, 3,5% von 33 Tagen und 2,4% von 34 Tagen.
Du siehst also – ein 28-Tages-Rhythmus ist gar nicht so normal. Alle Zyklen die zwischen 22-35 Tagen dauern, sind normal!
Und selbst bei Zykluslängen ausserhalb dieser Spanne würde ich immer individuell mit der Frau anschauen, wie lang der Zyklus ist, wie groß die Schwankungen sind und wie ihr es damit geht bevor ich naturheilkundlich darin eingreifen würde.
Ebenso sind Schwankungen im Zyklus normal, er muss nicht immer gleich lang sein! Regelmäßige Abweichungen von 2-4 Tagen sind völlig in Ordnung. Denn dein Zyklus kann anfällig sein bei Stress, Krankheiten, langen Reisen, ungesunder Ernährung etc. und sich dadurch auch mal verschieben.
2. Der Zeitpunkt des Eisprungs
Auch hier hält sich der Mythos, dass ein Eisprung am 14. Tag statt findet. Falsch! Auch dies ist ein Durchschnittswert und nicht die Norm.
Das heißt, wenn dein Zyklus meist 24 Tage lang ist, kann dein Eisprung zwischen dem 8-13 Tag stattgefunden haben. Oder wenn dein Zyklus 32 Tage lang ist, dann fand dein Eisprung wahrscheinlich zwischen dem 16. und 21. Tag statt.
Variabel ist meist die 1. Zyklusphase bis zum Eisprung. Die 2. Zyklusphase ab deinem Eisprung bis zum Tag vorm Einsetzten der nächsten Menstruation hat meist eine konstante Länge von eben 11-16 Tagen. Diese Länge ist bei einer Frau meist recht stabil, nur bei jeder Frau unterschiedlich und hängt z.B. vom Level deines Progesteron ab. Z.B. kann bei einem Progesteronmangel die 2.Zyklushälfte auch unter 11 Tagen liegen und so könntest du z.B. bei einem 24 Tage Zyklus auch deinen Eisprung am 16. Tag haben. Da gibt es so viele Möglichkeiten.
Eine gute Methode um seinen individuellen Zyklus kennen zu lernen ist die NFP Methode („Natürliche Familienplanung“), in der ihr mittels Temperaturmessung und Beobachtung eures Zervixschleims und/oder Muttermunds euren Zyklus beobachten könnt und so einiges über über ihn herausfinden könnt. Genauere Infos zu dieser Methode findet ihr im NFP-Beitrag oder ihr wendet euch an uns für eine Beratung.
Das Wissen um den Zeitpunkt des Eisprungs ist besonders für Kinderwunschfrauen und -paaren wichtig!! Denn sobald ihr eure individuelle Eisprungzeit kennt, könnt ihr eure Chancen erhöhen.
3. Die Menstruation
Auch Menses, Periode oder Monatsblutung genannt (wobei letztes wegen der unterschiedlichen Längen ja nicht ganz passend ist 😉 ist abgestoßene Gebärmutterschleimhaut. Dieser Abstoßungsprozess ist ein ganz natürlicher Prozess, wenn es kein befruchtetes Ei gab was sich in der Gebärmutter eingenistet hat.
Wobei an den (meist ersten) 2-3 Tagen die Blutung stark sein kann und die restlichen Tage zum Ende hin deutlich weniger.
Eine starke Blutung heißt, dass du ungefähr 5-6 Tampons/Binden benötigst.
Die Farbe der Menstruation ist dunkel- oder hellrot bis bräunlich und kann von kleinen Schleimfetzten durchzogen sein.
4. Menstruationsschemrzen
Vielleicht war es auch bei dir so, dass du schon seit der Pubertät unter heftigen Schmerzen wahrend deiner Mens gelitten hast und von deiner Ärzt:innen nur die Pille oder Schmerztabeletten angeboten bekommen hast. Und vielleicht haben dir auch die Frauen deiner Familie erzählt, dass es bei ihnen ebenso so war und dass dies normal und nicht schlimm sei. Viele von uns sind noch mit diesem Blick auf die Menstruation aufgewachsen.
Zum Glück wandelt sich dieses Bild immer mehr.
Zur akuten Hilfe hier ein paar Hinweise. Diese können jedoch bei lang anhaltenden und starken Menstruationsschmerzen nicht den Gang zur/m Heilpraktiker:in oder Ärzt:in ersetzen.
- Entspannung ist bei Menstruationsschmerzen immer gut: dies kannst du durch etwas Wärme oder leichte Bewegung (Spaziergänge, Yin Yoga, sanftes (Bauch-!) Tanze) erreichen.
- Bei deiner Ernährung wenige Tage vor dem Einsetzten sowie während deiner Mens solltest du Milch- und Weizenprodukte verzichten, ebenso wie auf zu viel Salz, Alkohol und Zucker. Während deiner Menstruation kannst du deinem Unterbauch mit leichter und wärmender Nahrung (bspw. Suppen) was gutes tun.
- Krampflösende Tees wie Scharfgabe, Frauenmantel, Kamille oder Melisse können helfen.
- Und natürlich ist auch Ruhe und Stressvermeidung zu empfehlen, damit dein Körper seine Energie dafür nutzen kann, was gerade in ihm passiert.
